6. Dezember 2012 – Anfang Oktober 2012 stieß ein Sondengänger in Hertfordshire auf einen Hortfund römischer Goldmünzen. Die Münzen waren auf einem privaten Grundstück großflächig verstreut, möglicherweise wegen früherer Arbeiten mit dem Pflug. Ein Archäologenteam des St Albans City & District Council’s Museums’ Service fand mit Hilfe des Sondengängers 159 Münzen vor Ort, allesamt Goldprägungen. Obwohl es schon größere Hortfunde römischer Münzen in Großbritannien gegeben hatte, so enthielt doch kaum einer von ihnen jemals so viele Goldmünzen. Normalerweise finden sich in den Hortfunden nur einzelne Goldprägungen, wenn solche denn überhaupt vorkommen.
55 Münzen aus dem Hort, die meisten davon im späten 4. Jahrhundert im Weströmischen Reich geprägt. © St Albans Museums Service.
In der Tat ist dieser Fund einer der größten Hortfunde von Goldmünzen, die je in Großbritannien gemacht wurden.
David Thorold, Kurator am Verulamium Museum, St Albans erläutert: „Die Furcht vor Kriegen oder Plünderungen konnte dazu führen, Geld zu vergraben, ebenso wie eine bevorstehende längere Reise oder überhaupt gefährliche Unternehmungen. Goldene solidi waren äußerst wertvolle Münzen, die man nicht für alltägliche Handels- oder Tauschgeschäfte verwendete. Vielmehr kamen sie zum Einsatz bei großen Transaktionen wie einem Landkauf oder dem Aufkaufen einer Schiffsladung. Üblicherweise waren die Empfänger die reiche römische Oberschicht, Händler oder Soldaten, die Soldzahlungen erhielten.“
Einer der Solidi, ausgegeben von Arcadius, geprägt in der weströmischen Prägestätte Mailand. © St Albans Museums Service.
Die meisten der Münzen stammen von den Kaisern Arcadius und Honorius und wurden in weströmischen Münzstätten wie Mailand oder Trier geprägt. Die Münzen des Hortfundes stammen somit aus dem Ende des 4. Jahrhunderts, also aus den letzten Herrschaftsjahren Roms in Britannien – denn bereits um 408 zogen die letzten römischen Truppen für immer ab.
Ein Gremium entscheidet nun, ob der Hortfund als „Schatzfund“ eingestuft wird. In diesem Fall könnte das lokale Musem den Fund ankaufen. Die Summe würde gleichermaßen zwischen dem Finder und dem Grundstückseigentümer, auf dessen Land die Münzen gefunden wurden, geteilt.
Ein ausführlicher Artikel dazu ist hier erschienen.
Sie können auch einmal auf die Seite des Museums von St Alban schauen.