von Annika Backe
24. März 2016 – Seit langem kämpft Argentinien gegen eine Entwertung seines Peso, die 2015 bei rund 28 Prozent lag. Die hohe Inflation ist Grund für die Einführung neuer Banknoten in höherem Wert, die bis 2017 abgeschlossen sein soll.
In einer offiziellen Erklärung der argentinischen Zentralbank heißt es: „Die Einführung neuer Banknoten in höherem Wert ist aus praktischen Gründen erforderlich, damit Geldautomaten besser funktionieren und die Kosten für den Geldumlauf gesenkt werden können.“ Gleichzeitig wolle man den Trend zum bargeldlosen Zahlungsverkehr weiter bestärken.
Bislang war die 100 Peso-Note der größte Schein, im Wert von umgerechnet 7,4 US-Dollar. Nicht viel, wenn man berücksichtigt, dass es in Argentinien üblich ist, selbst einen Autokauf in bar abzuwickeln. So ziehen viele Kunden mit leeren Tüten ab, wenn vor langen Wochenenden die Geldautomaten wieder einmal nicht genügend Scheine bereithalten, um den Bedarf zu decken.
Als Gegenmaßnahme werden noch dieses Jahr Banknoten im Wert von 200 und 500 Peso eingeführt. Ab 2017 steht den Landeskindern auch die 1.000 Peso-Note zur Verfügung. Politisch „verwertbare“ Persönlichkeiten wie Eva Peron haben ausgedient. Stattdessen zeigen die neuen Scheine indigene Tiere verschiedener Landesregionen, wie z. B. einen Jaguar.
Inmitten von Nachbarstaaten mit den gleichen Problemen hat Argentinien sich vorgenommen, seine Wirtschaft anzukurbeln und bis 2019 die Inflation auf 5 Prozent zu senken. Ob die jüngste Maßnahme geeignet ist, dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wird sich bald zeigen.
Bilder der neuen Banknoten sehen Sie hier.
Einen (englischsprachigen) Kommentar zur Einführung der neuen Scheine lesen Sie hier.
Einen anderen Weg zur Problembekämpfung geht derzeit das afrikanische Simbabwe, wie Sie hier lesen können.