Aus Baldwin’s of St. James’s wird Baldwin’s UND St. James’s

Die Firmen Baldwin’s und St. James’s Auctions haben seit 2017 gemeinschaftlich unter dem Namen Baldwin’s of St. James’s Auktionen veranstaltet. Nun haben beide einverständlich entschieden, ab Herbst wieder getrennt Auktionen abzuhalten. Foto: PixxlTeufel / Pixabay.
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„Die Entscheidung fiel in bestem gemeinsamem Einverständnis“, sagt Neil Paisley, Geschäftsführer von Baldwin’s. „Wir planen für den Herbst wieder eine eigene Baldwin-Auktion. Der Vertrag mit St. James’s lief aus, und wir haben uns entschieden, ihn nicht zu verlängern.“ Stephen Fenton bestätigt das: „Alles lief sehr freundschaftlich ab. Es ist im Grunde ganz einfach: Aus Baldwin’s of St. James’s wird wieder Baldwin’s und St. James’s. Jedes Auktionshaus wird seine eigenen Auktionen durchführen.“

Die Beteiligten

Die gemeinsamen Auktionen gab es seit 2017. Stephen Fenton, Gründer und Eigentümer der Münzhandlung Knightsbridge Coins und ihrer für die Auktionen verantwortlichen Abteilung St. James’s Auctions, gab damals bekannt, dass man mit Baldwin’s ein gemeinsames Unternehmen zur Durchführung von Auktionen gegründet habe, das er leiten werde.

Knightsbridge Coins ist ein renommiertes Ladengeschäft, das Stephen Fenton in den 1970er Jahren gründete. 2004 kam die Auktionsabteilung St. James’s Auction hinzu. Baldwin’s kennen Sammler weltweit als eines der bekanntesten Traditionshäuser der Numismatik. Es wurde 1872 von Albert Henry Baldwin gegründet. Seit 2013 gehört Baldwin’s zur Stanley Gibbons Group, einer Aktiengesellschaft, die Verlag und Auktionshäuser für Philatelie und Numismatik unter einem börsennotierten Dach vereint.

Eine Information der Stanley Gibbons Group für ihre Aktionäre

Die Entscheidung, dass Baldwin’s und St. James’s wieder getrennte Wege gehen, wurde bekannt, weil die Stanley Gibbons Group in ihrer regelmäßigen Information für Aktionäre darauf hinwies. Es heißt, wie die Antiques Trade Gazette berichtete, dass man die Auktionen nach einer Unterbrechung von vier Jahren wieder „zurückgebracht“ habe. Der Bericht nennt diese Entwicklung einen bedeutenden Meilenstein.

Man darf vermuten, dass diese Entscheidung mit der aktuellen Situation auf Grund der Corona-Restriktionen zusammenhängt. Während Ladengeschäfte geschlossen bleiben (müssen) und die Akquise wegen zahlreicher Reiseverbote für alle schwieriger wird, boomt der Handel im Internet. Online-Auktionen zeigen die besten Ergebnisse und Zuwächse, was Baldwin’s so wieder voll nutzen kann.

Notwendig wird diese Maßnahme schon deshalb, weil – wie die Antiques Trade Gazette berichtete – die Versicherung der Stanley Gibbons Group keinen Grund dafür sieht, Zahlungen wegen Geschäftsunterbruch zu leisten. Was man von Seiten der Stanley Gibbons Group so nicht hinnehmen will. Man suche, so Graham Shircore, CEO der Stanley Gibbons Group, nach rechtlichen Möglichkeiten, um Widerspruch gegen diese Entscheidung einzulegen.

Gemäß der Antiques Trade Gazette sieht CEO Graham Shircore optimistisch in die Zukunft: „Wir sind hoffnungsvoll, dass die Lockerungen der Einschränkungen, kombiniert mit einem Zuwachs in den Hobby-Bereichen, die wir bedienen, und unserer harten Arbeit Gutes für unsere Aussichten verkünden.“

Eines ist schon einmal als sehr positiv zu werten: Die Tatsache, dass die beiden Münzhandlungen – Baldwin’s und St. James’s – die Entscheidung in freundschaftlicher Atmosphäre und in bestem Einvernehmen getroffen haben.

Und sind wir ehrlich: Der Zungenbrecher „Baldwin’s of St. James’s“ war sowieso für Nicht-Briten unaussprechlich und sorgte regelmäßig für Verwirrung. Das wird wieder anders, wenn Baldwin’s und St. James’s ihre eigenen Auktionen durchführen.

 

Diese Website bringt Sie zu Baldwin’s.

Hier erfahren Sie mehr über Knightsbridge Coins.

Hier gibt es Informationen über Baldwin’s of St. James’s.

Auch die Stanley Gibbons Group präsentiert sich auf einer Website.

Wir berichteten übrigens darüber, dass Edward Baldwin als das letzte bei Baldwin noch mitarbeitende Mitglied der Familie 2019 in Ruhestand ging.