Blühendes Sizilien Teil 4

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von Ursula Kampmann

12. Juni 2014 – Als wir unsere Reise planten, stand ein einziges Tagesziel von Anfang an fest: Am Karfreitag wollten wir in Trapani sein, um dort an den berühmten Misteri teilzunehmen. Zu viel hatten wir gehört über die mystische Stimmung in den engen Gassen von Trapani, wenn in der nur von einzelnen Feuern erleuchteten Nacht schwitzende und erschöpfte Männer die schweren Prozessionssänften unter den getragenen Klängen der sizilianischen Trauermärsche durch die andächtige Menge tragen. Doch da diese Prozession sicher nicht vor der Todesstunde Christi um 15.00 anfangen würde – auch wenn Internet, diverse Reiseführer und Mundpropaganda einige Varianten von Anfangszeiten lieferten, entschlossen wir uns, zuerst nach Erice zu fahren, dort wo einst der Tempel der Venus Erycina stand.

Freitag, 18. April 2014
Deshalb ging es also diesmal von Balata di Baida in die andere Richtung, nicht zur Autobahn, sondern direkt zum Meer. Überrascht hat uns vor allem der Pass, den es zu überwinden galt, um nach Erice zu kommen. Theoretisch wussten wir natürlich, dass die Stadt auf mehr als 700 Metern liegt, aber die zogen sich dann doch ziemlich lang hin. Vor allem, weil vor uns drei riesige Reisebusse fuhren. Wir waren nämlich nicht allein. Wie denn auch? Es hatten wohl auch einige andere gehört, dass die Karfreitagsprozession in Trapani sehenswert ist. Und sie hatten ebenfalls befunden, dass die Zeit davor wunderbar für einen Ausflug nach Erice reichen könnte.
Das antike Eryx ist ihnen allen gewachsen. Parkplätze gibt es genug – auch wenn sie manchmal etwas diffizil zu finden sind. Das Bemerkenswerte dabei ist das unterschiedliche Tarifsystem; also während man bei denen direkt am Eingangstor zur Stadt das ganze Jahr über Parkgebühren zahlt, sind die Parkplätze, die ein wenig versteckter liegen, nur in der Vorsaison und Hochsaison gebührenpflichtig, die ganz abseitigen – und auf so einem landeten wir durch einen kleinen Fehler beim Abbiegen – kosten sogar nur in der Hochsaison etwas. So parkten wir also den ganzen Tag komfortabel und umsonst, fanden dafür aber erst nach einigen äußerst interessanten Umwegen das touristische Zentrum.

Wir parkten direkt neben der elymo-punischen Stadtmauer, wie uns ein gelbes Schild mitteilte. Foto: KW.

Interessant deswegen, weil Erice eigentlich kaum mehr bewohnt ist. Es gibt Pensionen, Restaurants, eine gewaltige Menge von hervorragend duftenden Pasticcerien und noch mehr Souvenirshops. Wohnungen und Einwohner, die findet man kaum. Bewohnt werden all die verrammelten Häuser wohl nur im Hochsommer, wenn die reichen Zweitwohnungsbesitzer aus dem heißen Palermo ins kühle Erice fliehen.

Die Gassen von Erice sind eigentlich nur von Touristen gefüllt. Foto: KW.

Kein Wunder, die Stadt liegt ziemlich weit ab vom Schuss. Schulen oder Kindergärten waren genauso wenig zu sehen wie andere soziale Einrichtungen (außer einem Polizeirevier). Es scheint wesentlich bequemer und ökonomisch sinnvoller, in einer Wohnung unten in Trapani zu leben und das eigene Haus an einen reichen Palermitaner zu verkaufen. Denn durch seine exponierte Lage hat Eryx einen ständigen Wind, der im April ziemlich unangenehm, im Sommer aber sicher kühlend wirkt.

Das Castello di Venere. Foto: KW.

Wir fanden nach einigen Umwegen das berühmte Castello di Venere, das auf der Stelle steht, auf der ursprünglich der Tempel der Venus zu finden war. Aber dazu kommen wir später. Hier zunächst ein paar historische Informationen über Erice, das antike Eryx. Es verfügt über gleich zwei Gründungsmythen.
Diodor berichtet von einem eponymen Heros namens Eryx, einem Sohn der Aphrodite und des Poseidon. Der lebte im Westen Siziliens und stahl eine verirrte Kuh, die zu der Herde des dreileibigen Riesen Geryon gehörte. Herakles fand, dass Rinderdiebstahl nur ihm alleine zustehe (schließlich stahl er gleich die komplette Herde des Geryon), und forderte Eryx deshalb zu einem Ringkampf heraus. Wie der ausging, kann man sich denken. Der griechische Held erwürgte die unerwünschte Konkurrenz. Eine andere Fassung überliefert Apollonius von Rhodos in seiner Argonautica. Dort heißt es, einer der Argonauten sei aus dem Boot gefallen, als er den Sirenen lauschte. Doch Aphrodite hatte Mitleid mit ihm und trug ihn nach Eryx.

Eryx. Didrachmon, 420-416. Aus Auktion Gorny & Mosch 215 (2013), 681.

In einem jedenfalls sind sich die griechischen Historiker einig: Eryx war eine Stadt der Elymer. Recht viel mehr wissen wir über sein Schicksal bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. nicht.

Eryx. Bronzemünze, 400-340. Aus Auktion Künker 133 (2007), 7139.

Nur dass es wegen seiner Lage stark umstritten war. Erst kam es 397 unter die Herrschaft des Dionysios von Syrakus, dann wurde es von den Karthagern erobert. Auch Pyrrhos soll höchstpersönlich anwesend gewesen sei, als es schon wieder den Besitzer wechselte, wobei die Festung wenig später, nämlich zu Beginn des punischen Krieges, schon wieder unter karthagischer Herrschaft war.

Sikolopunische Prägung. Tetradrachme, 320-310. Aus Auktion Gorny & Mosch 185 (2010), 54. – Manche Numismatiker wollen in dem Kopf auf der Vorderseite die Venus von Eryx sehen, oder wie die Karthager sie nannten Astarte-Tinit.

Denn im Jahr 260 v. Chr. ließ der karthagische General Hamilkar die Stadt zerstören, um die Einwohner nach Drepanon – das heutige Trapani umzusiedeln. Das war leichter zu versorgen. Doch nicht alle Einwohner scheinen dem Befehl gefolgt zu sein: Ein paar Jahre später brüstete sich der römische Konsul L. Iunius, die Stadt und den Tempel mit einem Überraschungsangriff eingenommen zu haben. Natürlich gab es einen karthagischen Gegenangriff. Die Römer hielten den Tempel und die Gipfelfestung, die Karthager saßen in der Stadt darunter und sperrten den Eingeschlossenen den Nachschub. Es hätte nicht mehr lange gehen können, bis die Karthager wieder Herren von Eryx gewesen wären, hätten sie nicht im Jahre 241 Frieden geschlossen und ganz Sizilien aufgegeben.

C. Considius Nonianus. Denar 56 v. Chr. Aus Sammlung Wyprächtiger / Aus Sammlung MoneyMuseum.

Die Römer waren für die Bewohner von Eryx relativ angenehme Herrscher, denn traditionell galten die Elymer als Trojaner, und ihr Hauptheiligtum war immerhin ein Tempel der Venus, Mutter des Römerahnen Aeneas. Das hörte sich doch nach engen familiären Verbindungen an…
Kein römischer Magistrat versäumte es, dem Tempel einen Besuch abzustatten. Die Römer stellten eine Ehrenwache und befahlen siebzehn sizilischen Städten, jährlich Gold für den Unterhalt des Tempels rauszurücken. Allerdings erlebte das Heiligtum anscheinend zu Beginn des 1. Jh. n. Chr. einen Niedergang. Jedenfalls baten die Priester unter Tiberius, man möge ihnen bei der Restaurierung finanziell unter die Arme greifen. Das wurde unter Claudius auch tatsächlich getan. Und bei der Gelegenheit hören wir zum letzten Male von Tempel der Venus von Eryx.
In Rom hingegen behielt die Venus Erycina ihre Bedeutung. Sie verfügte dort sogar über zwei Tempel: Einen 217 v. Chr. erbauten auf dem Kapitol, und einen aus dem Jahr 181 v. Chr. vor der Porta Collina auf dem Quirinal.

Ruhende Venus von Dirck de Quade van Ravesteyn. KHM. Quelle: Wikipedia.

Übrigens, noch ein Wort zur Tempelprostitution auf dem Monte Erice. Da gibt es neue Untersuchungen, die nachweisen, dass die immer nur in der Phantasie der Besucher und ihrer Reiseführer existierte. Martin Lindner kann 2009 keinen einzigen zeitgenössischen Beleg finden, dass es diese Erscheinung unter Elymern oder Karthagern gegeben hätte. In späteren Quellen wird dann weniger die Wahrheit als ein Stereotyp verbreitet, das mit dem Fremden das leicht Anrüchige verbindet. Und das scheint ja doch schon wieder ziemlich modern zu sein.

Das Castello di Venere. Foto: KW.

Wie auch immer. Trotz der vielen Touristen, die sich in Erice herumtrieben, hatten wir das Kastell für uns alleine. Es stammt aus normannischer Zeit und wurde im 12. Jh. errichtet, als der Berg unter der Bezeichnung Monte San Giuliano neu besiedelt wurde.

Wappen Karls des V. von Spanien über dem Eingang. Foto: KW.

Eine Stiftung hält die Ausgrabung im Kastell offen.

The Wall of Daedalus: so zumindest die Tafeln im Inneren des Kastells. Foto: KW.

Geben wir es zu. Trotz aller Bemühungen der Verantwortlichen, aus dem Kastell etwas Spektakuläres zu machen, – so wird eine römische Wand aus dem 4.-3. Jh. v. Chr. zur Wall of Daedalus stilisiert – wird es wohl nur diejenigen begeistern, die sich schon oft an dem Bild des Venustempels auf den Münzen des Considius Nonianus erfreut haben. (Wir waren also hinreichend begeistert!)

Ort des rituellen Bads der Venus. Foto: KW.

Auch wenn wir ein wenig schmunzelten, dass eine Hinweistafel einen Schacht, vielleicht aus phönizischer Zeit, als Brunnen, in dem rituell das legendäre Bad der Venus durchgeführt wurde, beschrieb. Allerdings gab sie gleich im nächsten Satz ehrlicherweise zu, dass Wissenschaftler glauben, dass es sich eher um einen Getreidespeicher gehandelt habe, und wahrscheinlich in einer späteren Phase um eine Zisterne.

Blumen in der Ausgrabung. Foto: KW.

Wir besichtigten trotzdem pflichtgemäß jeden einzelnen Stein und fanden, ehrlich gesagt, die Blumen mindestens genauso sehenswert.

(M)ein architektonischer Alptraum, der Dom von Eryx. Foto: KW.

Nach einem hervorragenden Mittagessen, zusammengestellt aus den verschiedenen Vor- und Nachspeisenvarianten in einer kleinen Bar landeten wir im ehemaligen Dom von Eryx. Von außen sah er ziemlich gut aus, eine romanische Anlage mit einem eindrucksvollen Portal. Innendrin war es der Alptraum jedes Restaurators: der ganze Innenraum war durchgehend mit einer Stuckatur ausgefüllt, die eine Art übersteigertes gotisches Netzgewölbe nachempfand. Und dafür musste man auch noch Eintritt zahlen!
Von Karfreitag oder Gottesdienst war dabei übrigens nichts zu merken. Einziges Zugeständnis an die ursprüngliche Funktion einer Kirche: Nicht nur Reiseleiter waren gratis, sondern auch Priester.

Inschrift zu Ehren der Venus Erycina, in der ersten Zeile: EREI ERVCIN. Foto: KW.

Ein letzter Programmpunkt war das kleine, aber sehr liebevoll eingerichtete archäologische Museum der Stadt Eryx. Es gab nicht nur eine Weihinschrift an die Venus Erycina, …

Auch die Numismatik hat Platz in diesem Museum. Foto: KW.

… sondern auch eine Vitrine mit Fundmünzen, auch wenn die prachtvollen Tetra- und Didrachmen der Stadt nur auf Fotos zu sehen waren. In der Vitrine gab es eher abgeschabte Bronzemünzen.

Eine einsame Kaserne mit heroischer Figur am Eingang. Foto: KW.

Eindrucksvolles Zeichen dafür, dass Sizilien sich heute als moderne Touristennation sieht, die ihren Gästen jede Menge Komfort bieten will, ist die Seilbahn, die endlich wieder, nach langen Jahrzehnten des Stillstands, den Berg von Eryx mit der Stadt Trapani verbindet. Und da hatte ich eine mir total schlau erscheinende Idee: Warum sollten wir uns in das Verkehrschaos von Trapani stürzen, wo zweifelsohne Gäste aus ganz Sizilien zusammenströmen würden, um bei der großen Karfreitagsprozession dabei zu sein? Warum ließen wir unser Auto nicht auf seinem sicheren Parkplatz, und nutzten die Seilbahn, um mit ihr nach Trapani zu fahren, um dann zu Fuß zur Prozession zu laufen. Von oben betrachtet, konnte das ja schließlich gar nicht so weit sein!
Manchmal schon merkwürdig, wie sehr 700 Meter die Perspektive verzerren. Unten war es nämlich wesentlich weiter als von oben gedacht. Wir liefen etwa 3 Kilometer durch triste Wohnsiedlungen, vorbei an eindeutig-zweideutiger Graffiti und einer Kaserne, bis wir schließlich in bewohntere Gebiete kamen.

Luftballons, vor allem in rosa, spielen am Karfreitag in Trapani eine große Rolle. Foto: KW.

Hier wies alles darauf hin, dass ein großes Spektakel erwartet wurde, allerdings fehlte die Verbindung zum Karfreitag ein wenig. Ballonverkäufer boten an allen Ecken und Enden ihre bunte Ware an. Gigantische Verkaufsbuden offerierten Süßes in jeder Form. Geschlossen war weder Geschäft noch Bar, alle schienen sich von den zur Prozession kommenden Touristen ein gutes Geschäft zu erwarten.

Italienische Wahlpropaganda; da scheinen wir Deutschen derzeit nicht allzu beliebt zu sein. Foto: KW.

Alle schienen zu wissen, wo die Prozession durchziehen würde, denn kein einziges Hinweiszeichen war zu sehen.

Ein Blick auf Zuschauer und Prozession – wohl gemerkt, um diese Tageszeit war noch nicht viel los! Foto: KW.

Wir gingen also immer weiter in Richtung Meer, und endlich, nach einer knappen Stunde Fußmarsch, hörten wir die getragene Trauermusik, nach dessen Takt die Teilnehmer der Prozession einherschwanken. Ja, schwanken, das ist genau das richtige Wort. Die Gläubigen gehen nicht, sondern verlagern ihr Gewicht beim Einherschreiten abwechselnd und im Gleichtakt einmal nach rechts außen, einmal nach links außen. Besonders nett sind die mitmarschierenden Kinder, die mit dieser Art des Gehens sichtlich ihre Probleme haben, und entweder ihren eigenen Takt erfinden oder durch ein gegengerichtetes Schwanken angenehm aus dem Rahmen fallen.
Zunächst eines: Die Prozession wäre sehr eindrücklich, wenn die Zuschauer das Geschehen ein kleines bisschen ernster nehmen würden. Aber man merkt deutlich, dass der religiöse Hintergrund ihnen entweder nichts mehr bedeutet oder in seinen Inhalten schon ziemlich unklar geworden ist. Wir hatten uns einen sehr guten Platz gesucht, der direkt vor dem Eingang einer (natürlich geöffneten) Eisdiele lag. Es hatte schon was, all das muntere Völkchen Eis schleckend, scherzend und telefonierend herumspringen zu sehen, während an ihnen die Stationen mit dem Leiden des Herrn vorbeigetragen wurden. Stehend schauten eigentlich nur ein paar Alte zu. Neben mir stand eine Dame von vielleicht guten 60 Jahren, die höchstens 1.55 groß war, und sich deshalb ziemlich ärgerte, wenn Passanten sich wie selbstverständlich das Recht herausnahmen, vor ihr vorbeizugehen und ihr so praktisch durchgehend die Sicht auf die Prozession zu versperren.
Mir kam meine Größe zugute, aber man musste schon ziemlich stur stehenbleiben, um nicht dauernd nach links und rechts geschubst zu werden, damit gelangweilte Schaulustige an der Prozession entlangflanieren konnten. Andacht? Fromme Gefühle? Ach wo, die waren selbst bei den Teilnehmern an der Prozession nur mit Mühe zu erkennen. Es war schon erfrischend zuzuschauen, wie einige bei ihrem frommen Tun das Handy ans Ohr drückten und telefonierten.

Die Träger unter ihrer schweren Fracht. Foto: KW.

Allerdings sollte man gerecht sein, nicht alle gingen diesen leichten Weg. Vor allem die Träger der Kreuzwegsstationen sahen ziemlich gequält drein, wenn sie die schweren Statuengruppen durch die Straßen wuchteten.

Die Krönung mit Dornen. Foto: KW.

Aufgebaut sind diese Gruppen nach Themen, …

Hier kommen die Maurer und Steinmetze. Foto: KW.

… die von einer nach einem alten Handwerk benannten Zunft dargestellt werden. Voran geht eine Fahne mit dem relevanten Zitat aus der Bibel.

Szenen aus der Karfreitagsprozession. Foto: KW.

Szenen aus der Karfreitagsprozession. Foto: KW.

Szenen aus der Karfreitagsprozession. Foto: KW.

Es folgen Frauen und vor allem viele, viele Kinder, die Kerzen, Fahnen, Blumen und Symbole tragen.

Geißelung. Foto: KW.

Ecce Homo. Foto: KW.

Dann kommt die tragbare Kreuzwegsstation …

Eine Kapelle – man beachte das Handy am Ohr der Kapellmeisterin. Foto: KW.

… und gleich dahinter eine Kapelle, die für die musikalische Untermalung sorgt.

Szenen aus der Karfreitagsprozession. Foto: KW.

Jede Gruppe bemüht sich natürlich, ihre Station möglichst aufwändig und spektakulär darzustellen.

Szenen aus der Karfreitagsprozession. Foto: KW.

Die schönsten Mädchen haben einen Ehrenplatz …

Szenen aus der Karfreitagsprozession. Foto: KW.

… (und ich möchte nicht wissen, welche Eifersuchtsdramen sich jedes Jahr vor der Vergabe der Positionen abspielen).

Ich gebe zu, wir haben uns nicht die ganze Prozession angesehen. Nach ein paar Stationen stellte sich eine gewisse Gleichförmigkeit ein. Und das Drängen und Stoßen der Menge begann, immer unangenehmer zu werden. Denn wir waren zwar zu spät gekommen, um den Beginn der Veranstaltung zu sehen, waren immer noch wesentlich früher dran als die Masse der Zuschauer. Als wir um ca. 19.00 zurück zur Seilbahn liefen (ja, es waren immer noch drei Kilometer, nur diesmal bergauf), war das größte Hindernis die Menge der Menschen, die in die Altstadt strömte. Wir bewegten uns antizyklisch. Vermutlich wird es bei der Karfreitagsprozession in Trapani erst in der Nacht so richtig voll. Wie sich dann allerdings die Akteure durch die Menge der Flaneure drücken wollen, das werde ich mir wohl nie vorstellen können.

Wenn Sie das Ganze mit etwas mehr Pathos erleben wollen, können wir Ihnen dieses Video auf Youtube empfehlen, das in Bilder von diesem Jahr Szenen aus lange vergangener Zeit einblendet.

Und hier hören Sie ein bisschen was von der unglaublich nervenzerfetzenden Musik, die während der Prozession gespielt wird.

Und damit genug für heute. Es war spät. So spät, dass wir kein Abendessen mehr wollten und bekamen.
Begleiten Sie uns in der nächsten Folge des numismatischen Tagebuchs „Blühendes Sizilien“ nach Selinus, wo wir begreifen, warum es in Sizilien um diese Jahreszeit so grün ist und so viele Blumen blühen.

Sie finden hier alle Teile der Reihe „Blühendes Sizilien“.