Alles begann während eines Abendessens im Herbst des Jahres 2011. Claire Franklin zeigte mir Cartoons, die sie für eine britische Studentenzeitschrift geschaffen hatte. Ich kam gar nicht mehr aus dem Lachen heraus. Die Idee, Herakles und die Hydra mit der täglichen Büroarbeit zu vergleichen, war einfach göttlich – und so zutreffend! Ich habe damals darum gebeten, ob ich diese Cartoons mit den Lesern der MünzenWoche teilen dürfe. Claire Franklin war einverstanden. Seitdem liefert sie regelmäßig jede Woche einen Cartoon. Ihre Kreativität ist einfach unerschöpflich!
Claire Franklin besitzt die Gabe, den Widrigkeiten des Alltags eine völlig neue Perspektive abzugewinnen. Ich bin ein Fan ihrer Arbeit, denn sie schafft es regelmäßig, die schwärenden Probleme einer immer komplexeren Umwelt, der auch wir Münzbegeisterte hilflos gegenüberstehen, durch Witz und Ironie zu relativieren. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihr sorgsam verpacktes Bündelchen neuer Cartoons in meinem Briefkasten finde. Ich hebe mir dieses Bündelchen dann immer für einen besonders anstrengenden und frustrierenden Tag auf. Wenn ich dann so gegen 17.00 Uhr am Sinn meines Daseins zweifle, packe ich ihre Cartoons aus, und spätestens beim dritten kann ich über den alltäglichen Wahnsinn nur noch lachen.
Ich weiß, dass Claire Franklin viele Fans hat – schließlich sehe ich, auf welche News geklickt wird, wenn wir unseren Newsletter versenden. Ich höre aber auch immer wieder von den Kollegen, die sich nicht so mit der antiken Numismatik auskennen, dass sie so manchen Cartoon einfach nicht verstanden haben. Kein Wunder: Ein Großteil von Claire Franklins Cartoons sind Numismatik in ihrer reinsten Form. Sie lässt sich von den Münzen inspirieren, die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit als Numismatikerin bei der Münzen und Medaillen GmbH bestimmt. Wer die Münztypen der antiken Numismatik im Kopf hat, weiß sofort, auf welche Münze sie sich bezieht. Wer das nicht tut, müsste sie eigentlich in ihrem Büro besuchen, wo die Vorbilder zu den Cartoons auf Münztabletts liegen.
So entwickelte Joachim Stollhoff, Eigentümer der Münzen und Medaillen GmbH, die großartige Idee, den Cartoons die Bilder der Münzen gegenüber zu stellen, die Claire Franklin inspiriert haben: Von den kleinasiatischen Elektronprägungen des 7. Jahrhunderts bis zu den frühneuzeitlichen Kleinmünzen der Visconti. Links finden Sie das Münzbild und seine numismatische Beschreibung, rechts den Cartoon – alles zweisprachig in der deutschen und der englischen Version.
Dazu werden ein paar von Claires münzfreien „Klassikern“ wiederholt, die Münzbegeisterte auf die Schippe nehmen oder den alltäglichen Wahnsinn ins Kostüm der Vergangenheit kleiden: Wir sehen den Münzfreund, der angesichts des schlechten Wetters im Tropenparadies seine Frau damit tröstet, dass er den kompletten Satz des RIC eingepackt habe, den verirrten Autofahrer, der zwar nicht weiß, auf welcher Straße er sich befindet, aber dass man hier in der Gegend um 1270 Münzen geprägt habe, und den römischen Kunden, der auf einer verhüllten Vase die Warnung liest, dass dieses Gefäß Szenen eindeutiger Art und brutaler Gewalt zeige, die für Jugendliche ungeeignet seien, um nur einige meiner Lieblingscartoons zu zitieren.
Jetzt haben alle Fans von Claire Franklin die Wahl. Entweder sie gehen auf unsere Claire Franklin-Seite und sehen einen Cartoon nach dem anderen an. Oder sie schicken sofort ein Mail an Joachim Stollhoff, damit der ihnen für 30 Euro + Verpackung und Porto Claire Franklins Buch zukommen lässt. Übrigens, das Buch eignet sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk für Münzbegeisterte.
Aber seien Sie gewarnt: Claire Franklins Humor kann lebenserhaltend sein. Lachen ist gut für die Gesundheit. Allerdings kann derjenige, der angefangen hat, in Claire Franklins Buch zu blättern, nicht wieder aufhören, bis er das Ende erreicht hat.
Und hier finden Sie alle (ja, wirklich ALLE!) Cartoons von „Franklin’s World“.
Mehr über die Cartoonistin finden Sie im Who’s who zu Claire Franklin.