5. November 2015 – Vom 30. Oktober bis zum 1. November 2015 fand in München The Munich Show statt. Zu dieser europaweit bedeutendsten Fachmesse für Mineralien & Fossilien, Edelsteine & Schmuck kommen jedes Jahr mehr als 40.000 Besucher. Dieses Jahr stand ein wenig erfreuliches Thema im Mittelpunkt. Für Fossilien und wahrscheinlich auch für Mineralien gelten mit dem neuen Kulturgutschutzrecht allgemeine und spezielle Sorgfaltspflichten ab der Wertgrenze 0.
Viele Aussteller und Besucher der Munich Show kommen nicht aus Deutschland. Foto: KW.
Über 1.200 Aussteller aus 63 Nationen präsentieren traditionell während der Munich Show ihre Fossilien, Mineralien und Edelsteine. Hunderttausende von Objekten werden hier ausgestellt und einem breiten Publikum aus aller Welt zum Kauf angeboten.
Auch wenn sie mehrere Tausend Jahre alt sind, die wenigsten Fossilien sind selten. Foto: KW.
Wenn das neue Kulturgüterschutzgesetz in Kraft tritt, wird diese internationale Messe so nicht mehr möglich sein. Schließlich kommt etwa die Hälfte der Aussteller und 20 % der Besucher aus dem Ausland. Deshalb fällt für einen sehr großen Teil der An- und Verkäufe ein Im- oder Export an. Da nun das neue Kulturgutschutzrecht für Fossilien und wahrscheinlich auch für Mineralien die Wertgrenze 0 ansetzt, werden wohl vor allem diejenigen nicht mehr kommen, die Ware im unteren zwei- und dreistelligen Bereich anbieten. Für sie dürfte sich dank der behördlichen Hürden die Reise nach München nicht mehr lohnen.
Ursula Kampmann informiert eine Sammlerin über die Konsequenzen, die das neue Gesetz haben wird. Foto: KW.
Kein Wunder, dass viele Sammler und Händler völlig schockiert waren, nachdem sie den Informationsstand des Verbands des Deutschen Mineralien- und Fossilien-Fachhandels DMF besucht hatten. Dr. Ursula Kampmann informierte über die Auswirkungen der neuen Gesetzgebung.
Ursula Kampmann im Vortragsraum der Munich Show. Foto: KW.
Unterstützt von dem auf Kulturgutschutzrecht spezialisierten Rechtsanwalt Joachim Walser hielt Ursula Kampmann am Freitag und Samstag Vorträge, zu denen mehr als 70 resp. 120 Personen kamen. Die Nachredner mussten an beiden Tagen viel Geduld aufbringen, denn das Publikum hatte endlose Fragen.
Der Kilimandscharo, mit 11.000 Karat und 22 Zentimetern Höhe der größte Tansanit-Einzelkristall der Welt. Nur eines von vielen Ausstellungsobjekten aus der phantastischen Show „Masterpieces“. Foto: KW.
Gleichgültig, welchen der vier Bereiche – Fossilien, Mineralien, Edelsteine und Schmuck – man betrat, die ganzen drei Tage beherrschte ein einziges Thema die Diskussion: Das neue Kulturgutschutzrecht. Und die Fossilienfreunde reagieren: In der letzten Woche allein gingen über 3.000 neue Unterschriften für die Petition „Für den Erhalt des privaten Sammelns“ ein. Dies liegt vor allem daran, dass das Internet-Forum „Steinkern“, die Veranstalter der „Munich Show“ und der „Verband des Deutschen Mineralien- und Fossilien-Fachhandels DMF“ die Petition mit ihrer fachlichen Autorität unterstützten.
Der 1975 vom Siegsdorfer Mammut erstellte Abguss der gefundenen Knochen in situ. Als unikes Zeugnis selbst schon nationales Kulturgut. Foto: KW.
Dass der mangelnde Widerstand der Bevölkerung gegen das neue Kulturgutschutzrecht auf die fehlende Information von Seiten der Regierung zurückgeht, zeigte die Reaktion der Betroffenen anlässlich der „Munich Show“ wieder einmal deutlich.
Wenn Sie den kompletten Vortrag über die Auswirkungen des neuen Kulturgutschutzrechts auf die Sammler von Fossilien und Mineralien lesen wollen, klicken Sie hier.
Alles über die Munich Show finden Sie hier.
Die Sonderschauen bieten spektakuläre Einblicke in die Welt der Edelsteine, Mineralien und Fossilien. Mehr dazu finden Sie über diesen Link.
Die Munichshow hat einen eigenen Kanal auf Youtube.
Den Verband des Deutschen Mineralien- und Fossilien-Fachhandels DMF finden Sie hier.
Das Forum Steinkern, das die Petition ebenfalls unterstützt, finden Sie unter diesem Link.
Und wenn Sie die Petition immer noch nicht unterschrieben haben sollten, können Sie das sofort hier nachholen.