Das Schuldenbuch des Basler Kaufmanns Ludwig Kilchmann

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von Ursula Kampmann

16. Juni 2016 – Die Geschichtsschreibung hat Ludwig Kilchmann schon längst entdeckt. Immerhin hat er auf 15 Seiten einige private und historische Ereignisse notiert, und der Blick von unten auf die Geschehnisse der großen Politik hat die Historiker auch schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessiert, so dass August Bernoulli eben diese 15 Seiten bereits 1902 publizierte. Dass diesen Notizen allerdings ein ganzes Buch vorausging, in dem der Bürger Ludwig Kilchmann niederschrieb, wie er das Familienvermögen investierte, diese Quelle blieb bis heute ungenutzt. Nun ediert und kommentiert sie Gabriela Signori.

Das Schuldbuch des Basler Kaufmanns Ludwig Kilchmann (gest. 1518), herausgegeben und kommentiert von Gabriela Signori. Franz Steiner Verlag Stuttgart 2014. Fadenheftung, Broschiert. 17 x 24 cm. ISBN 9783515106917. 36 Euro.

Natürlich, das ist keine leichte Kost für einen Sammler. Das Schuldbuch ist schwer zu lesen und für denjenigen, der nicht mit frühneuzeitlichen Texten vertraut ist, noch schwerer zu deuten. Selbst der Kommentar ist nur etwas für Eingeweihte. Aber wenn man es auf sich nimmt, sich damit zu beschäftigen, dann taucht man tief ein in die Alltagsgeschichte des frühneuzeitlichen Wirtschaftens.

Man erfährt, in welchen Städten der Kaufmann Geldgeschäfte machte und wie umfangreich die Liste seiner Gläubiger war. Das ursprüngliche Kapital aber, auch das keine Seltenheit in der frühen Neuzeit, erhielt Ludwig Kilchmann als Mitgift bei der Hochzeit mit seiner Frau Elisabeth Zscheckabürlin.

Zu bestellen ist dieses Buch beim Franz Steiner Verlag.

Der Franz Steiner Verlag bietet übrigens eine große Auswahl an wirtschaftshistorischen Werken.