31. Mai 2012 – Die Österreichischen Museen stellen derzeit in einer groß angelegten Werbeaktion 100 Objekte aus 100 Museen vor. Wie ein Maler vor 200 Jahren den Wirtschaftskreislauf sah, wollen wir Ihnen hier nicht vorenthalten. Im Bezirksmuseum Stockerau, Niederösterreich befindet sich das Bild „Der ewige Kreislauf“. Es zeigt uns die ständigen Wiederholungen im Leben der Menschen. Sozialkritisch setzt es sich mit der Gesellschaft und den Auswirkungen auf Lebensumstände und Lebensstandards auseinander. Das Bild entstand Ende des 18. Jahrhunderts, geschaffen von einem unbekannten Künstler auf einer einfach gerahmten Holztafel. Obwohl schon vor etwa 200 Jahren geschaffen, ist die Thematik heute noch aktuell.
„Der ewige Kreislauf“. Ölbild auf Holz, 29 x 48 cm, um 1800, anonym. Foto: Bezirksmuseum Stockerau.
Die sechs dargestellten Männer in Kleidung aus dem 17. Jahrhundert symbolisieren den jeweiligen sozialen Status der Menschen. Beginnend mit einem Bettler in demütiger Haltung und einfacher, teilweise beschädigter Kleidung, den Hut vor der nebenstehenden Figur, dem beförderten Handelsmann, gezogen, zieht das Bild einen Bogen durch die menschliche Existenz. Durch Beförderung zum Handelsmann aufgestiegen, bietet er seine Waren dem Reichen an. Der reiche Mann in schöner Kleidung hält einen Geldbeutel in seinen Händen, blickt selbstbewusst den Betrachter des Bildes an. Zu seinen Füßen liegt ein prall gefüllter Geldsack und eine gefüllte Geldtruhe, die bereits zu Adel und Hochfahrt zeigen. Der Adelige in feinstes rotes Tuch gekleidet und einem Ausdruck von Überheblichkeit im Gesicht blickt auf den Soldaten im Brustharnisch und einem Schwert in der Hand, der den Krieg darstellt. Zuletzt schließt der Zyklus wieder mit einem Armen, einem Bettler, der im Krieg alles verloren hat und nur mit einem Bein und einer Holzkrücke in armseliger Kleidung und verzweifelt abwärts gerichteten Blick den „ewigen Kreislauf“ beschließt.
Armuth / macht Demuth / Demuth macht / Beförderung / Beförderung / macht reich / reich macht / Hochfarth / Hochfarth macht Krieg / Krieg macht Armuth.
Für weitere Informationen zum Museum, besuchen Sie die Seite der Gemeinde Stockerau.
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