Der Münzmeister Paul Gulden – Sein Leben als Roman

Vorerst nur auf Estnisch erhältlich: Der numismatische Roman von Ivar Leimus über den Münzmeister Paul Gulden.
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Unter allen Münzmeistern zeichnet sich der Lebenslauf des Paul Gulden als besonders abenteuerlich aus. In Annaberg um 1530 geboren und seit 1556 unter den Revaler Schwarzenhäuptern aufgeführt, wurde er 1559 von dem letzten Meister des Deutschen Ordens zu Livland, etwas später (1560/1561) auch vom Rat als Münzmeister in Tallinn (Reval) angestellt.

Es war zugleich die Zeit, als Estland dem schwedischen König Erik XIV. unterstellt wurde, für den Paul Gulden eine spezielle Geschenkmünze anfertigte. Seinem Nachfolger Johan III. bot er an, eine Prägemaschine zu bauen.

Auf einer Geschäftsreise nach Narva 1570 wurde Paul Gulden von den russischen Truppen gefangen genommen (der livländische Krieg war im vollen Schwung) und nach Moskau gebracht, wo er in Kreml fast ein ganzes Jahr in Fesseln verbringen musste. Nur ein Raubzug der Tataren, die die ganze Stadt in Brand steckten, rettete den Münzmeister.

Aber erst 1572 gelang es ihm, nach einer langen und gefährlichen Reise wieder in seine Heimatstadt zurückzukehren. Da seine Stelle schon von einem anderen bekleidet war, blieb Paul Gulden nichts übrig, als im Ausland – in Riga, Gdańsk (Danzig), vielleicht erneut auch Annaberg – sein Glück zu suchen. Vom preußischen Administrator Georg Friedrich wurde er als Münzmeister zu Königsberg angestellt, dann aber zum dänischen König gesandt.

1582–1585 walzte er in Frederiksborg Münzen, um dann nach Königsberg zurückzukehren, wo er eine neue Münzstätte und einen Münzwalzwerk gebaut hatte. Grundlos von seinem Wardein, dem Beamten, der die Qualität und den Feingehalt der Münzen überprüfte, verleumdet, starb er in Königsberg im Jahr 1593.

Dieses bewegte und gut dokumentierte Leben ist jetzt in Romanform umgesetzt worden. Auf 550 Seiten erzählt der estnische Numismatiker Ivar Leimus mitreißend die spannende Geschichte seiner Siege und Verluste, von Paul Guldens Werden und Sterben. Bisher ist der Roman nur auf Estnisch erschienen, aber die internationale numismatische Leserschaft würde sicher auch Übersetzungen in andere Sprachen zu schätzen wissen.

 

Falls Sie das Glück haben Estnisch zu verstehen, können Sie das Buch direkt bei Äripäev e-pood bestellen.

In unserem Who’s Who lernen Sie mehr über Ivar Leimus.

Und wo das Walzprägewerk herkommt und wie es zu seiner Erfindung kam, das lesen Sie in unserer Serie „Die Zürcher und ihr Geld“.