Deutsche 10-Euro-Gedenkmünze „100 Jahre Hamburger Elbtunnel“

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20. Mai 2010 – Am 4. März 2010 entschied eine siebenköpfige Jury unter Vorsitz der Künstlerin Doris Waschk-Balz den Wettbewerb zur Gestaltung einer 10-Euro-Gedenkmünze für das Jahr 2011. Zu diesem einstufigen Wettbewerb wurden 15 Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Prämiiert und zur Ausführung empfohlen wurde der Entwurf des in Rodenbach ansässigen Künstlers Herwig Otto. Die Randschrift wird lauten: VERBINDUNG VON STADT UND HAFEN.

1. Preis – Herwig Otto

Die vollständige und harmonische Darstellung des Hamburger Elbtunnels zeigt die Lage am Strom, das Schachtbauwerk mit Tunnelanschluss, beide Röhren sowie die darüber laufende Schifffahrt und gibt das Thema in hervorragender Weise wieder. Die Anordnung der einzelnen Bestandteile des Gesamtbauwerkes und die Funktion des Schachtgebäudes mit Fahrstuhl- und Treppenschächten sind detailgetreu aber trotzdem klar und übersichtlich aufgezeigt. Das Detail mit der Kutschendarstellung in der Röhre ist aufgrund seiner Symbolkraft eine besonders gelungene Zugabe, weil damals die Höhe der Tunnelröhren auf die Peitschenlängen abgestimmt wurde. Die ausgewogene Komposition der Einzelelemente, in der Motiv und Schrift klar positioniert und gut lesbar sind, führt zu einem ausgezeichneten Gesamtbild. Die Darstellung des Adlers genügt den vorgegebenen Anforderungen, fällt jedoch im Vergleich zur Bildseite ab, da der Adler ein wenig zu gedrungen wirkt.

2. Preis – Eugen Ruhl

Das Thema „100 Jahre Elbtunnel“ wird eindeutig und prägnant umgesetzt. Die Bildseite zeigt im Zentrum ein Eingangsbauwerk des Elbtunnels über den beiden Tunnelröhren. Im Hintergrund – am gegenüberliegenden Ufer – ist das entsprechende Pendant zu sehen, wodurch der Verlauf des Tunnels in der Entwurfsidee verdeutlicht wird. Beeindruckend ist, dass das Gesamtbauwerk auch in seiner Konstruktion und Funktion zum Tragen kommt. Die Stadtsilhouette im Hintergrund und die Darstellung der Elbe geben den Hinweis auf Hamburg. Der Bezug zur Gegenwart wird durch die spannungsvolle Darstellung des historischen Bauwerks in Verbindung mit modernen Schiffen hergestellt. Die künstlerische Ausführung ist von großer handwerklicher Qualität. Die grafische Gestaltung ist sehr differenziert und führt zu einem harmonischen Gesamtbild. Der Detaillierungsgrad wird in der Umsetzung der Münze aber vermutlich nicht nachvollzogen werden können. Die Wertseite entspricht in ihrer harmonischen Komposition sehr gut der Bildseite. Der Adler ist gut proportioniert und hat eine würdige Anmutung.

3. Preis – Stephan Voigtländer

Der Entwurf erfasst die technischen und ästhetischen Aspekte des Themas gut. Dabei wirkt die eher grafische Gestaltung von Schachtgebäude, Kränen und Wasser gegenüber der differenziert plastischen Ausarbeitung der Tunnelröhren etwas zu dominant. Der Wechsel vom Längsschnitt der Gebäude zur räumlich perspektivischen Darstellung des Tunnels ist nicht ganz überzeugend. Die Wertseite korrespondiert gut mit der Bildseite, wobei der Adler, trotz der maritim anmutenden Schwingengestaltung (Wellenform), durchaus die einem Staatsemblem angemessene würdige Form erreicht.

4. Preis – Lucia Maria Hardegen

Der Entwurf erfüllt auf der Bildseite die Anforderungen der vorgegebenen Thematik und konzentriert sich auf die Hauptelemente Schachtbauwerk, Wasser und Tunnelröhren. Die Gestaltung des Wassers zu beiden Seiten des Tunnelgebäudes in Form stilisierter Wellen überzeugt nicht. Die Tunnelröhren wirken wenig charakteristisch für einen Transport- und Verkehrstunnel und erscheinen austauschbar. Die Aufteilung der Umschrift auf der Bildseite ist weit auseinander gezogen und dadurch relativ schlecht lesbar und harmoniert nicht mit der Umschrift auf der Wertseite. Die Gestaltungsmerkmale der Wertseite korrespondieren nur vordergründig mit jenen der Bildseite. Die Form des Adlers ist als Symbol weniger überzeugend und entspricht nur in eingeschränktem Maße einer angemessen würdigen Form als Staatsemblem.