Im Jahr 1374 verlieh Kaiser Karl IV. dem württembergischen Grafen Eberhard II. das Recht, Münzen auszugeben. Zwölf Jahrzehnte lang tragen die Prägungen aus Württemberg – zunächst nur Heller, dann auch größere Nominale – keine Jahreszahlen. 1494 wurde von Graf Eberhard im Bart dann die vermutlich erste württembergische Münze mit einer Datierung geschlagen: der „Palmbaumschilling“. Ein Exemplar dieser Emission ist im Besitz des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart.
Diese Prägung trägt auf der Vorderseite einen quadrierten Wappenschild mit Hirschstangen von Württemberg und den Barben von Mömpelgard. Die Umschrift nennt den Namen des Münzherrn: EBERH(ardus) COM(es) & (c) WIRT(embergensis) SENIOR. Die Rückseite zeigt die Palme, die der Münze ihren Namen gegeben hat, umgeben vom Motto Eberhards: ATTEMPTO – „ich wag’s“. Zu beiden Seiten des Baumstamms findet sich eine Jahreszahl: 1494, wobei die beiden Vieren sind in gotischer Form, als halbe Achten, gestaltet sind.
Als Experten angefragt wurden am 14. März 2019 Albert Raff und Stefan Sonntag.
Und nächste Woche stellen wir Ihnen die erste Münze vor, die nach der christlichen Ära datiert wurde.
Informationen zu aktuellen Ausstellungen im Landesmuseum Württemberg finden Sie auf der Internetseite des Museums.
Der „Palmbaumschilling“ wird im Depot des Münzkabinetts des Landesmuseums Württemberg aufbewahrt.
Die Dauerausstellung „Wahre Schätze“ zeigt rund 250 Münzen und Medaillen aus der Sammlung des Landesmuseums.
Eine kleine numismatische Dendrologie der Palmenabbildungen auf deutschen Münzen finden Sie in der MünzenWoche.
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