Die Medaillen und Abzeichen der Süddeutschen Münzsammlertreffen 1966-2015

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von Björn Schöpe

7. April 2016 – Mit der Gründung der Berliner Numismatischen Gesellschaft 1843 begann das in Vereinen organisierte numismatische Leben in Deutschland. Wenig später kam es zu den ersten überregionalen Treffen. Seit 1966 treffen sich die süddeutschen Münzsammler jährlich und erinnern an diese Zusammenkünfte mit Medaillen. Diese numismatischen Zeugnisse hat Rainer Albert in einem Katalogband zusammengetragen.

Rainer Albert, Die Medaillen und Abzeichen der Süddeutschen Münzsammlertreffen 1966-2015. Schriftenreihe der Numismatischen Gesellschaft Speyer 54. Speyer, Numismatische Gesellschaft Speyer e.V., 2015. 112 S. mit farbigen Abbildungen. Paperback. 14,8 x 21 cm. ISSN: 0938-7269. 18 Euro.

In einer Einleitung gibt Rainer Albert einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Münzsammlertreffen in Deutschland. Als 1965 die Teilnehmer des 10. Nordwestdeutschen Münzsammlertreffens in Minden zur Erinnerung an die Veranstaltung eine Medaille erhielten, wollte man so etwas auch im Süden machen. Mit Hilfe der norddeutschen Numismatiker organisierte der Verein für Münzfreunde Nürnberg im Herbst 1966 ein großes überregionales Münzsammlertreffen. Statt einer Medaille gab es für alle Teilnehmer eine Wachsabformung des Siegels des Rates der Stadt Nürnberg (Katalog Nr. 1). Die Veranstaltung war ein großer Erfolg. Ab dem Folgejahr hießen die Treffen offiziell Süddeutsche Münzsammlertreffen und wurden jährlich an wechselnden Orten in Süddeutschland abgehalten.

Die Begeisterung für das Thema vermittelt der Autor in seinen einleitenden Bemerkungen lebhaft. Unter vielen Mühen ist es ihm gelungen, alle Medaillen und Abzeichen dieser Treffen zusammenzutragen und einen detaillierten Katalog zusammenzustellen, der keine Wünsche offenlässt. Zusätzlich zu den Abbildungen, den technischen Daten und bibliographischen Hinweisen gibt es kurze Erläuterungen.
Der 50 Stücke umfassende Katalog lässt die Motive Revue passieren, durch die sich die Austragungsorte repräsentiert sehen wollten.

Zum Abschluss ist noch ein Aufsatz von Peter Berghaus aus dem Jahr 2001 abgedruckt, in dem das Signet der Deutschen Numismatischen Gesellschaft vorgestellt wird. Der Hemiobol aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. taucht auch auf den Medaillen der Süddeutschen Münzsammlertreffen so häufig auf, dass dieser Text die Materialsammlung geglückt abrundet.

Kurzum, wer sich für die Vereinsgeschichte der deutschen Numismatik interessiert, wird in diesem Katalog ein nützliches Hilfsmittel finden.

Zu beziehen ist der Band über die Numismatische Gesellschaft Speyer.