von Ursula Kampmann
16. Juli 2015 – Helmut Serfas ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um Schaumünzen und Medaillen mit akademischen Themen geht. Immer wieder hat er Beiträge zu diesem Thema veröffentlicht. Nun legt er einen Katalog vor zu 228 Medaillen der Schweizerischen Universitäten und Technischen Hochschulen. Er zeichnet damit ein buntes Bild der Geschichte der Schweizerischen Bildungslandschaft.
Helmut Serfas, Die Schaumünzen und Medaillen der Schweizer Universitäten mit ihren akademischen Vorläufern und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Ein numismatischer Beitrag zur Geschichte der Schweizer Universitäten. Battenberg, Regenstauf, 2015. 336 S., durchgehend farbig illustriert mit 1 Faltkarte. Hardcover, 17,5 x 24,6 cm. ISBN: 978-3-86646-117-8. 49,90 Euro.
228 Medaillen sind nach Städten respektive Institutionen geordnet, ausführlich in diesem Katalog vorgestellt. Viele archivalische Details ergänzen die Darstellung. Jedes Stück ist mit einer eigenen (fortlaufenden) Nummer abgebildet, wobei vor allem die Bronzemedaillen beim Fotografieren sehr schwer ins Bild zu bannen waren. Details sind hier mitunter kaum zu erkennen. Glücklicherweise beschreibt der Autor die Medaillen detailliert und kenntnisreich mit allen Umschriften. Er nennt Medailleur, soweit bekannt die Prägestätte, den Auftraggeber sowie Standorte und – für die Preisrecherche besonders nützlich – Auktionsvorkommen. Soweit veröffentlicht, nennt der Autor zusätzlich ein Zitat, gibt Legierung, Prägezahlen – falls bekannt – und Gewicht an. Dazu findet sich bei fast allen Stücken ein Kommentar mit Hintergründen. Bei Preismedaillen nennt Serfas zusätzlich, soweit möglich, die Preisträger.
Jeder Institution ist eine ausführliche Einleitung vorausgeschickt, die der Autor mit Fotos, Postkarten und Stichen illustriert. Dazu gibt es eine allgemeine Einleitung zu den Schweizer Universitäten und Technischen Hochschulen. Ein Verzeichnis aller Medailleure mit Seitenhinweisen auf ihre Erzeugnisse schließt den Text ab.
Helmut Serfas legt mit seinem Werk einen sehr nützlichen Katalog für all diejenigen vor, die sich für Medaillen interessieren. Er hat damit ein neues Zitierwerk geschaffen, das bald zum Standard werden wird. Besonders sein Bemühen, die manchmal sehr komplexen Darstellungen bis ins letzte Detail zu beschreiben und zu deuten, hebt diesen Medaillenkatalog positiv von anderen Katalogen ab.
Ein wenig schade ist, dass man beim Setzen gerade bei den Fließtexten ein bisschen zu sehr auf das Platzsparen achtete. Die Titel an den Rand gequetscht, die Seiten bis zum letzten Millimeter gefüllt, verlocken sie nicht recht zum Lesen. Schade, denn die Bebilderung wäre eigentlich opulent und farbig, die Texte bieten eine Fülle von interessanten Details.
Nichtsdestotrotz ist das Buch ein „Muss“ für jede numismatische Fachbibliothek. Es ist ein Zitierwerk, um das in Zukunft kein sachkundiger Schreiber von Auktionskatalogen herumkommen wird. Und er wird Helmut Serfas dafür dankbar sein, weil ihm der Autor darin Stoff für manch eine verkaufsfördernde Anmerkung bietet.