3. Juli 2014 – Im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart wird derzeit die Geschichte einer seiner wichtigsten Sammlungen erforscht, der Kunstkammer der Herzöge von Württemberg. Ziel des Projekts ist es, die ehemalige Sammlung zu rekonstruieren sowie deren Entstehung und Entwicklung nachzuzeichnen.
Im Zug der Forschungen werden die heute noch erhaltenen Stücke mit den Objekten abgeglichen, die in gedruckten und handschriftlichen Dokumentationen der württembergischen Kunstkammer nachgewiesen sind. Dieser Vergleich der schriftlichen Überlieferung mit den Objekten in der Sammlung wurde für einen kleinen Bestand der Münzen- und Medaillensammlung der Herzöge von Württemberg realisiert.
Im ausgehenden 17. Jahrhundert legte Daniel Moser (1642-1690) ein Verzeichnis von 101 römischen Münzen an. Moser war längere Zeit für die herzoglichen Sammlungen mitverantwortlich, während seiner letzten Lebensjahre stand er als „Antiquarius“ der Kunstkammer vor.
In seinem Werk über die Münzen der ersten zwölf römischen Kaiser finden sich 101 Radierungen.
Daniel Moser, Sesterz des Nero (Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Signatur: Allg. G. oct. 3774).
Sie zeigen Ansichten von Vorder- und Rückseiten, verbunden mit zwei geschwungenen Linien, in denen sich die AE-Ligatur findet. Die Reihe der Münzen beginnt mit Prägungen des Octavian und endet mit einem Sesterz des Domitian.
Vorderseite des „Germanicus-Dupondius“, links das Exemplar aus dem Stuttgarter Münzkabinett, rechts die Darstellung in Daniel Mosers Buch (Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Fotos: Adolar Wiedemann und Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Signatur: Allg. G. oct. 3774)
Einem Drittel der Münzen, die bei Moser abgebildet sind, konnten Stücke im Stuttgarter Münzkabinett zweifelsfrei zugeordnet werden. Bei einem weiteren Drittel gab es mehrere Münzen, die zur Darstellung passten. Für das letzte Drittel schließlich war es nicht möglich, im Stuttgarter Münzkabinett ein Vergleichsstück nachzuweisen.
Sesterz des Nero, Vorder- und Rückseite (Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Fotos: Adolar Wiedemann).
Die im Bestand noch erhaltenen Münzen werden in der Online-Präsentation „Kupfermünzen und Radierungen“ vorgestellt.
Das Landesmuseum stellt übrigens noch immer die gleichfalls digitale Ausstellung „Frieden in Gold, Kupfer und Silber“ auf seiner Internetseite bereit.