Elisabeth I. – Herrscherin der sieben Meere

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mit freundlicher Genehmigung von Barbara Balz / World Money Fair

Sie war die begehrteste Partie ihrer Zeit. Seit sie 1558 Englands Thron bestiegen hatte, galt es als selbstverständlich, dass die junge Königin heiraten würde. Die Adligen genossen zwar das Fehlen eines mächtigen Herrschers, wünschten sich aber einen männlichen Thronfolger, um die Zukunft zu sichern. Doch während Elisabeth I. kokettierte und Heiratsanträge zurückwies, ging die Zeit ins Land. Man machte das Beste aus ihrer Haltung und nannte sie stolz: die jungfräuliche Königin. So sollte sie auch mit siebzig Jahren sterben. Aber vorher zeigte sie sich als eine begnadete Politikerin.

Elisabeth I. (1558-1603). Crown, London, o. J. (1601/2). Seaby 2582. Aus Auktion Künker 184 (2011), 5440.

Nach einem vorangegangenen katholischen Intermezzo verstärkte Elisabeth die protestantische Ausrichtung der englischen Staatskirche. Damit manövrierte sie sich in Opposition zu den katholischen Reichen Europas. 1493 hatten die Großmächte Spanien und Portugal die neuentdeckte Welt untereinander aufgeteilt. Solange England Allianzen gepflegt hatte, waren seine Schiffe überall hingekommen. Elisabeth sah sich nun gezwungen, die freie Fahrt auf den Weltmeeren zu erkämpfen.

Schiffe liefen vom Stapel, deren Kapitäne alle Meere befuhren. John Cabot erkundete Nordamerika, Walter Raleigh nannte eine Kolonie nach seiner Herrin „Jungfräuliche“, Virginia, und brachte Tabak und Kartoffeln nach Europa – zunächst fand allerdings nur das Rauchwerk gnädige Aufnahme. Expeditionen begründeten neue Handelsverbindungen mit Russland und Asien, und unverdrossen suchten englische Navigatoren nach der sagenumwobenen Nordwestpassage, einem Seeweg im Norden der Neuen Welt, der direkt nach China führte. Und da England ohnehin isoliert war, ermächtigte Elisabeth kühne Freibeuter, die Interessen des Landes mit den Kanonen ihrer Schiffe in der Karibik und auf allen Meeren zu vertreten.

Das „Armada-Porträt“ Elisabeth I. Im Hintergrund die geschlagene spanische Armada, die Hand der Königin ruht auf dem Globus als Zeichen ihrer weltweiten Macht. Um 1588, von George Gower (1540-1596), heute in Woburn Abbey. Quelle: Wikipedia.

Dieser Unternehmungsdrang der Protestantin gefiel den katholischen Mächten gar nicht. Im Jahr 1588 kreuzte die spanische Armada mit fünfzig schwerbewaffneten Kampfschiffen und 80 kleineren Schiffen vor Englands Küste. In einer Seeschlacht erlitt die Flotte empfindliche Verluste. Die Spanier flohen nach Norden, doch Unwetter führten zur Vernichtung nahezu aller Schiffe. Auf Medaillen verkündete Elisabeth: „Gott blies und zerstreute sie“. Der König von Spanien soll darauf ernüchtert erklärt haben: „Ich habe meine Schiffe gegen die Engländer ausgeschickt, nicht gegen die Elemente.“

Die hochgeschlossene Krause, die Elisabeths Gesicht zusammen mit den strengen Locken rahmt, zeugt von der Haltung der Königin: streng, puritanisch, sittsam. Man glaubt kaum, dass es auch eine Epoche war, in der die englische Musik Europa beeinflusste und Shakespeare eine Theaterkultur begründete.

Dieser Artikel entstand für den Katalog der World Money Fair 2012 mit dem Ehrengast Großbritannien. Mehr zur World Money Fair 2012 lesen Sie hier.

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