Funny Money

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15. April 2010 – Funny Money – The Fight of the United States Secret Service against Counterfeit Money, so lautet der Titel der neuesten Ausstellung der American Numismatic Society und des United State Secret Service in der Federal Reserve Bank von New York.

50 Dollar-Blüte. Foto: United States Secret Service.

Fälschungen ist ein Gebiet, das nicht nur den Münzsammler, sondern einfach jeden fasziniert, der mit Geld umgeht. So ist das Thema der neuen Ausstellung, die die ANS, die Federal Reserve Bank und der United States Secret Service zusammen erarbeitet haben, ein Knüller. Hierzulande wissen die wenigsten, dass der Secret Service ursprünglich im Jahre 1865 gegründet wurde, um den Umlauf und die Herstellung von Falschgeld zu bekämpfen. Damals schätzte man, dass grob ein Drittel alles umlaufenden Geldes gefälscht war, was die Politiker um ihre wirtschaftliche Macht zittern liess. Innerhalb von zwei Jahrzehnten gelang es dem Secret Service, ein Routinevorgehen zu entwickeln, um Fälscher zu entlarven und vor Gericht zu bringen. Zeitungsberichte geben ein lebendiges Bild dieser Zeit, als Fälscher streng bestraft, gleichzeitig aber für ihre unglaubliche Handfertigkeit bewundert wurden.

Portrait von William Brockway

Die Biographien der berühmten Fälscher wie William Brockway – lesen Sie den Originalartikel über seinen Prozess in der New York Times von 1896 – und Victor Lustig – mehr über ihn im Wikipedia-Artikel über den Verkäufer des Eifelturms – sind uns aus zahlreichen Artikeln vertraut. Auch wenn die Fälscher meistens Männer waren, arbeiteten sie bestens mit Frauen zusammen, die die Blüten in Umlauf setzten, die Arbeit beaufsichtigten oder die Maschinen finanzierten.

Waage zur Erkennung von Fälschungen. Foto: ANS. Geschenk von Anthony Terranova.

Die Ausstellung zeigt Material, das noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen war. Damit wird sowohl die Arbeit der Fälscher als auch die der Secret Service Agenten illustriert. Man erfährt vieles über die verschiedenen Techniken, mit denen Falschgeld produziert wurde. Das Spektrum reicht dabei bis hin zu Albert Talton – bekannt als der Inkjet Fälscher, der erst 2007 in Kalifornien festgenommen wurde.

Eine Puppe als Versteck für Falschgeld

Dank der Hilfe von verschiedenen, inzwischen pensionierten Agenten kann Funny Money auch die Perspektive der Verfolger deutlich machen. Die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Ute Wartenberg Kagan, legte bei ihren Recherchen besonderen Wert darauf, was die Menschen – Fälscher und Fälschungsbekämpfer – zu Höchstleistungen motivierte: „Viele Fälscher sind zu allen Zeiten von Gier getrieben worden, aber in fast allen Geschichten nehmen wir auch den Stolz wahr, den Stolz, ein gutes Produkt herzustellen. Auf der anderen Seite ist die investigative Arbeit der Special Agents bei weitem nicht so glamourös. … Durch die Ausstellung können wir verfolgten, wie einige Agenten Jahre lang hinter bestimmten Kriminellen her waren, und geradezu eine Verbindung zu ihnen aufbauten. Als ich die Ausstellung aus Fotos, Berichten, Zeitungsausschnitten und Polizeifotos zusammensetzte, lernte ich einige dieser Kriminellen und der Special Agents ziemlich gut kennen, und ich hoffe, dass die Ausstellung Funny Money ein bisschen was von dieser Atmosphäre für den Besucher erlebbar macht.“
Die Ausstellung ist vom 9. April bis zum 31. Dezember 2010 in der Federal Reserve Bank von New York zu sehen.