Geld im Mittelalter – Ein Essay von Jacques Le Goff nun in deutscher Sprache

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24. Februar 2011 – Im Mittelpunkt des ökonomischen Denkens stand im Mittelalter die Gabe, nicht der Profit. Auch Händler und Bankiers sorgten sich zuerst um ihr Seelenheil. Am Beispiel des Geldes zeigt Le Goff , dass die Menschen im Mittelalter fundamental anders dachten und handelten.

Jacques Le Goff, Geld im Mittelalter. Aus dem Französischen von Caroline Gutberlet, ca. 280 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag ca. EUR 22,95 (D) / sFr 34,90* / EUR 23,60 (A) ISBN 978-3-608-94693-2.

Den Menschen des frühen Mittelalters war die Idee des Geldes als eines flexiblen, dauerhaften und leicht teilbaren Zahlungsmittels unbekannt. Nach dem Zusammenbruch des antiken Geldsystems entstanden zwar an einigen Orten regional gültige Kleinwährungen, und im Hochmittelalter kamen auch Bauern gelegentlich mit Münzgeld in Kontakt. Doch vor dem 13. Jahrhundert wäre ein Bauer nicht auf die Idee gekommen, Münzen als Wertvorrat zu vergraben – was in der Antike auch auf dem Land nicht ungewöhnlich gewesen war.
Nicht zwischen materiell Armen und Reichen verläuft im Mittelalter zunächst der entscheidende soziale Unterschied, sondern zwischen hohem und niederem Stand. Im ausgehenden Mittelalter nimmt die Bedeutung des Geldes zu: in der konkreten Ökonomie ebenso wie in den Köpfen der Menschen. Damit kann der wirtschaftliche Wandel einsetzen.

Jacques Le Goff, geboren 1924, ist der Nestor der französischen Mittelalterforschung und einer der führenden Historiker Europas. Zahlreiche Werke, die auch in Deutschland Furore machten, weisen ihn als den bedeutendsten Vertreter der »Nouvelle Histoire« aus. Sechs weitere Bücher sind bei Klett-Cotta lieferbar.