Gestohlene Darstellung des „Ballons von Würzburg“ wieder im Museum

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2. Januar 2014 – Die Schlacht von Würzburg während des Ersten Koalitionskrieges (1792-1797) fand vom 1. bis zum 3. September 1796 statt und endete mit der Niederlage des französischen Revolutions-Generals Jean-Baptiste Jourdan gegen Erzherzog Karl von Österreich.

Diese Medaille wurde fast 100 Jahre später geprägt, als immer noch Ballone bei Belagerung eingesetzt wurden. Frankreich. Bronzemedaille 1871 auf die Belagerung von Paris. Aus Auktion Künker 233 (2013), 2289.

Die Franzosen verwendeten während der Schlacht ein modernes Kriegsmittel, einen Kriegs-Beobachtungsballon, den l’Intrepide („Der Furchtlose“), der im Verlauf der Schlacht von den Österreichern erbeutet wurde.

L’Intrepide im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien. Foto: Pappenheim / Wikicommons.

Nach kurzer militärischer Eigennutzung wurde der Ballon den kaiserlichen Sammlungen einverleibt und ist heute im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ausgestellt. Dieser Ballon gilt heute als das älteste noch erhaltene militärisch genutzte Luftfahrzeug.
Zum historischen Ereignis der Schlacht ist eine einzige zeitgenössische Darstellung aus dem Jahr 1796 bekannt, welche eben diesen Ballon bei der Belagerung von Würzburg im Einsatz zeigt. Bei diesem Hinterglasbild handelt es sich – basierend auf den alten römischen Goldgläsern – um eine Gelatinevergoldung mit Ritztechnik.

Hinterglasbild. Einzige zeitgenössische Darstellung der Schlacht von Würzburg aus dem Jahr 1796. Foto: HGM/M. Litscher.

Als Teil der Dauerausstellung wurde die Goldglassilhouette ab den 1930er Jahren neben dem Ballon gezeigt. Am 12. April 1969 gelang es Unbekannten, dieses für das Museum so wichtige Stück zu entwenden. Sämtliche damals sofort eingeleiteten Maßnahmen blieben ergebnislos. Das Schicksal des gestohlenen Artefakts blieb daher bis zuletzt unbekannt, es war von einem nicht zu kompensierenden Dauerverlust auszugehen.
Im Rahmen einer Wohnungsauflösung wurde ein deutsches Auktionshaus im heurigen Frühjahr mit der Verwertung entsprechender Kunstwerke betraut. Darunter befand sich auch besagte Goldglassilhouette, deren Identifizierung durch die Abnahme des Rahmens eindeutig belegt werden konnte – neben der Inventarnummer wurde auch der Eigentumsstempel des Heeres(geschichtlichen)Museums sichtbar.

Dr. Walter Kalina (HGM/Leiter Referat Kunst) und Checo Sterneck (Architekt), nach Aufstellung der Vitrine der Firma Bruckschwaiger (v.l.n.r.). Foto: HGM/M. Litscher.

Nach Gesprächen mit dem Auktionshaus sowie mit dem Einlieferer, gelang es der Direktion des Museums gegen eine geringe Aufwandsentschädigung das Stück wieder heil nach Wien zurück zu bringen, wo es nunmehr – bestens abgesichert – wieder den Besucherinnen und Besuchern des Heeresgeschichtlichen Museums in der Dauerausstellung (Saal III – „Saal der Revolutionen“) präsentiert wird.

Schauen Sie auch auf die Seite des Heeresgeschichtlichen Museums.