Goldenes Hall in Wien

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10. Oktober 2013 – Zum dritten Mal ist das Kunsthistorische Museum Wien „Zu Gast in Ambras“: Das Münzkabinett präsentiert Meisterwerke der Haller Münzprägung, die Kaiser Maximilian I. gezielt für seine Selbstinszenierung und als Mittel der politischen Propaganda einsetzte.

Kaiser Maximilian I. Schauguldiner auf die Annahme des Kaisertitels („Reiterguldiner“). Stempelschneider Ulrich Ursentaler der Ältere. Hall in Tirol, „1509“ (geprägt in Antwerpen 1517). 27,88 g (8 Dukaten), 53,5 mm. © Kunsthistorisches Museum Wien.

Die Münzen und Medaillen der Habsburger stellen den wertvollsten Bestand des Wiener Münzkabinetts dar, in ihnen spiegelt sich sowohl die dynastische Geschichte als auch die Kunstströmung der Zeit.

„Hochzeitsguldiner“. Maximilian I. mit Titel Erzherzog / Maria von Burgund. Stempelschneider Ulrich Ursentaler der Ältere. Hall in Tirol, „1479“ (geprägt 1511/18). 24,11 g (7 Dukaten), 36,3 mm. © Kunsthistorisches Museum Wien.

Als prunkvolle Porträt- und Schaustücke waren sie wie das Gemälde ein ideales Medium, um die Persönlichkeit der Dargestellten sowie deren politisch-religiöses Programm zu vermitteln.

„Hochzeitsguldiner“. Maximilian I. mit Titel Erzherzog / Maria von Burgund. Stempelschneider Ulrich Ursentaler der Ältere. Hall in Tirol, „1479“ (geprägt 1511/18). 38,41 g (11 Dukaten), 41,6 mm. © Kunsthistorisches Museum Wien.

Die Münzen und Medaillen dienten der Erinnerung und wurden als Auszeichnungen vergeben. Heute sind sie – neben ihrem hohen künstlerischen Wert – eine wichtige historische Quelle für das jeweilige herrscherliche Selbstverständnis.

Kaiser Maximilian I. Schauguldiner auf die Annahme des Kaisertitels („Reiterguldiner“). Stempelschneider Ulrich Ursentaler der Ältere. Hall in Tirol, „1509“ (geprägt in Antwerpen 1517). 86,71 g (25 Dukaten), 52,4 mm. © Kunsthistorisches Museum Wien.

Besonders Maximilian I. (1459-1519) war es ein Anliegen, für ausreichenden Nachruhm zu sorgen. Der selbstbewusste Herrscher versuchte dies durch möglichst weite Verbreitung seines Porträts und seines politischen Programms zu erzielen und nützte hierfür die bildliche Aussagekraft der Medaille.

König Maximilian und Bianca Maria Sforza. Medaille auf die Hochzeit. Stempelschneider Gian Marco Cavalli. Hall in Tirol, ohne Jahr (um 1506). 36,81 g (10 1/2 Dukaten), 40,7 mm. © Kunsthistorisches Museum Wien.

In Maximilians Hauptmünzstätte Hall in Tirol erreichte ihre künstlerische Gestaltung zu Beginn des 16. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Prägungen aus Gold gehören zu den großen Schätzen alter Münzkabinette.

König Maximilian I. Halber Königsguldiner. Stempelschneider Benedikt Burkhart. Hall in Tirol, ohne Jahr (vor 1508). 21,40 g (6 Dukaten), 34,7 mm. © Kunsthistorisches Museum Wien.

Die Bedeutung der in Schloss Ambras zu Gast befindlichen Meisterwerke aus dem Münzkabinett wird noch durch ihre Provenienz gesteigert, lassen sich diese doch bis in die Sammlung Franz I. Stephans von Lothringen (Kaiser 1745-1765) zurück verfolgen.

Die Ausstellung wird im Antiquarium der Ambraser Kunstkammer gezeigt und ist bis 1. November täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zur Ausstellung erscheint eine Begleitbroschüre.

Alles zur Ausstellung finden Sie auf der Seite von Schloss Ambras.

Hall in Tirol ist bekannt für seine Rolle in der Münzherstellung, als man die modernen Walzprägemaschinen einsetzte. Mehr dazu lesen Sie in einem unserer früheren Hauptartikel.

Außerdem berichtete Ursula Kampmann von ihrem Ausflug nach Hall in Tirol.

Falls Sie selbst die Gelegenheit haben, fahren Sie doch nach Hall, wo am 9. und 10. November die 8. Haller Münzbörse stattfindet.