Händler sollen Auskünfte geben zu illegalem Antikenhandel

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19. Januar 2017 – Mittels welcher Fragen und Untersuchungen kann die Regierung nachvollziehen, ob illegale Ware auf den Markt kommt? Das ist kurzgefasst das Thema des Forschungsprojekts ILLICID. Der Projektkoordinator, Prof. Dr. Markus Hilgert, bittet die Münzhändler dafür um ihre Mithilfe und stellt in der MünzenWoche sein Projekt vor:

Das Forschungsprojekt „Verfahren zur Erhellung des Dunkelfeldes als Grundlage für Kriminalitätsbekämpfung und -prävention am Beispiel antiker Kulturgüter (ILLICID)“ beschäftigt sich mit dem wenig erforschten Gebiet des Antikenhandels in Deutschland. Ziel des rein wissenschaftlich arbeitenden Projekts ist es, die Tauglichkeit von unterschiedlichen Methoden in diesem Bereich zu testen. Als reines Forschungsprojekt gelten für ILLICID eindeutige ethische und rechtliche Standards, zu denen sich das Projekt vor seinem Beginn verpflichtet hat.

Im Teilprojekt „Systematische Befragung relevanter Akteursgruppen“ hat das GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften die Aufgabe, eine breite Datenbasis zu schaffen. Dabei sollen durch verschiedene Befragungsmöglichkeiten möglichst alle Akteure und ihre jeweiligen Sichtweisen berücksichtigt werden. Die Bandbreite der Akteure reicht dabei von Museen über den Handel bis hin zu Behörden. Hierdurch sollen verschiedene wissenschaftliche Methoden auf ihre Anwendbarkeit hin überprüft werden, um als Resultat den besten Zugang zu bislang weitgehend unbekannten Forschungsfeldern wie in diesem Fall Handel mit antiken Kulturgütern zu ermitteln.

Für die Umfrage mit dem Titel „Der Handel mit Antiken in Deutschland“ werden alle Händler und Auktionshäuser zur Teilnahme eingeladen, welche in den letzten Jahren mit Antiken aus dem östlichen Mittelmeerraum gehandelt haben. Ein Teil dieser Händler und Auktionshäuser konnte bereits im Sommer 2016 in Form von persönlichen Interviews befragt werden. Nun werden seit Dezember 2016 auf postalischem Weg schriftliche Fragebögen an einzelne Händler sowie Einladungen zur Teilnahme an einer Online-Umfrage verschickt. Im weiteren Verlauf dieses Teilprojekts werden weitere Akteure wie die erwähnten Museen, aber auch Sachverständige, Jury-Mitglieder bei Messen, Zoll- und Gewerbeämter sowie naturwissenschaftliche Labore u.a. ebenfalls befragt.

Dabei ist GESIS zum einen daran interessiert, wie Teilnehmer die Fragen beantworten, zum anderen aber auch daran, welche Umfragemethode wirkungsvoller eingesetzt werden kann. Alle Befragten können sich darauf verlassen, dass ihre Angaben streng vertraulich behandelt werden. Die Teilnahme erfolgt selbstverständlich freiwillig und vollkommen anonym, da die persönlichen Daten wie Name oder Adresse getrennt von den Umfrageergebnissen aufbewahrt werden. Im Sinne guter wissenschaftlicher Praxis sind die Einzeldaten ausschließlich den Forschern von GESIS zugänglich und werden entsprechend gesetzlicher Datenschutzbestimmungen nicht an Dritte weiter gegeben. 

Mehr über das Projekt ILLICID erfahren Sie hier.

Mehr über den Leiter des Projekts erfahren Sie in der Wikipedia.

Markus Hilgert ist der Direktor des Vorderasiatischen Museums in Berlin. Infos zum Museum gibt es hier.

Hier spricht Markus Hilgert über seine Motivation, sich mit Fragen der Sicherung von Weltkulturerbe auseinanderzusetzen.