11. November 2009
Helmut Klemesch, Die vorderösterreichische Münzstätte Ensisheim. Eigenverlag, Wien 2009. 383 S., durchgehend farbig und sw illustriert. Leinen. Fadenheftung. 21,5 x 30 cm. EUR 78. Zu beziehen im spezialisierten Münzhandel.
Die Habsburger hatten ihre Besitzungen nicht nur dort, wo heute Österreich zu finden ist. Ihnen gehörte auch „Vorderösterreich“, das Gebiete umfaßte, die heute in Frankreich, der Schweiz, im südlichen Baden-Württemberg und in Bayerisch-Schwaben liegen. Auch sie mußten natürlich mit Münzen versorgt werden, und ein großer Teil davon kam in den Jahren zwischen 1584 und 1632 aus dem heute französischen Ensisheim, wo die Habsburger eine Münzstätte eingerichtet hatten. Der Autor legt ein prachtvolles Werk über eben diese Münzstätte vor.
Er stellt darin zunächst auf mehr als 100 Seiten alles an Informationen zusammen, was für die Geschichte der Münzstätte von Bedeutung ist. Er wertet Quellen aus, um die innere Organisation der Münzstätte zu rekonstruieren. Es folgt der Katalog, kein gewöhnlicher Stempelkatalog, sondern die Rekonstruktion der Walzen, die auf dem Walzprägewerk von Ensisheim benutzt wurden.
Helmut Klemesch schafft es, ein Buch zu machen, das nicht nur zur Bestimmung der Münzen dient, sondern gleichzeitig mit dem Hintergrundwissen seine eigene Freude an der Münzgeschichte von Ensisheim vermittelt.