23. Juni 2016 – Die jährliche Generalversammlung und 65. Kongress des internationalen Münzhändlerverbandes IAPN (International Association of Professional Numismatists) fand in diesem Jahr vom 5. bis 8. Mai in Amsterdam statt.
Zum zweiten Mal in Ihrer langen Vereinsgeschichte traf man sich in Amsterdam, exakt 60 Jahre nach dem ersten Treffen in den Niederlanden. Der Veranstalter konnte 39 Firmen aus fünf Kontinenten begrüßen. Mit den 30 weiteren Vollmachten der abwesenden Mitglieder waren somit mehr als zwei Drittel der über 100 numismatischen Firmen des Vereins vertreten.
In den Arbeitssitzungen ging es immer wieder um die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Handel und Wissenschaft.
Der 1951 in der Schweiz gegründete internationale Münzhändlerverband trifft sich jährlich zu seinem Kongress. Zu den Grundsätzen der IAPN zählen der Informationsaustausch zwischen den führenden numismatischen Händlern der Welt zum Wohle der Sammler als auch der Wissenschaft. Dazu gehören die uneingeschränkte Echtheitsgarantie sowie die genaue Beschreibung aller verkauften Stücke, die Erkennung von Fälschungen, die Unterstützung der numismatischen Wissenschaft und Forschung. Ferner verpflichten sich die Mitglieder, keine gestohlenen oder illegal ausgegrabenen Stücke zu handeln, unabhängig der derzeitigen Diskussion um neue Kulturschutzgesetzgebungen, die in der heutigen Form die Situation der Händler nicht abbildet.
Veranstalter in diesem Jahr war das IAPN-Mitglied, Schulman B.V. aus Amsterdam, unter der Führung von Andrew E. Absil mit seinem fantastischen Team.
Traditionell wurde der Kongress am Donnerstag Abend mit der Begrüßung des Präsidenten Arne Kirsch eröffnet, diesmal mit einer Rede zur sogenannten „Tulpen-Mania“ im 16. Jahrhundert und dem anschließenden Apéro.
Die gegenseitige Information über neue Fälschungen ist ein wichtiger Programmpunkt auf den IAPN-Tagungen.
Die Schwerpunkte der beiden Arbeitssitzungen am Freitag und Sonntag waren die Informationen und Diskussionen über die bevorstehenden Kulturgüterschutzgesetze mit den massiven negativen Auswirkungen auf den Handel in Deutschland, Europa und den USA, den Kampf gegen Fälschungen zum Schaden der Sammler, den neuen Internetauftritt der IAPN oder über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen dem Handel und der Wissenschaft.
Gedacht wurde auch der im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder Gérard Barré, Tom Cederlind und Dieter Raab.
Folgende drei neuen Mitglieder wurden in den Verband aufgenommen:
- Kapaan & Mades Münzhandels GbR, Herr Philip Kapaan, Brüderstraße 2, 44787 Bochum – Deutschland.
- Lustig, Rare Coins, Inc., Mr. Andy Lustig, P.O. Box 806, US-Nyack, NY 10960 – U.S.A.
- Oslo Myntgalleri a/s, Mr. Gunnar Thesen, P.O.Box 1403 Vika, NO – 0115 Oslo – Norwegen.
Die Sieger des jährlich von der IAPN vergebenen und mit 1,500 CHF dotierten Buchpreises sind:
1. Preis: Vanhoudt Hugo, De munten van de bourgondische, spaanse en oostenrijkse nederlanden en van de franse en hollandse periode, 2015, ISBN 978 90 8028784 3.
2. Preis: Rizzolli H., Pigozzo F., Der Veroneser Währungsraum, Verona und Tirol. Schloss Runkelstein/Bozen (Bozner Schlosser), 2015, 729 pages.
3. Preis: Frynas, J. G., Medieval Coins of Bohemia, Hungary and Poland. Londres (Spink), 2015, 340 pages.
Neben diesen drei Siegerbüchern standen neun weitere zur Wahl. Alle 12 wurden nach dem Kongress der Amsterdamer Bibliothek gespendet.
Das Freizeitprogramm führte die Teilnehmer immer wieder in die wunderschöne Innenstadt von Amsterdam, zu Fuß oder mit dem Boot auf einem der vielen Kanäle. Der Tagesausflug fand bei herrlichem Sonnenschein statt, und man konnte die Stadt vom Wasser aus bestaunen. Haltestationen waren das Marinemuseum mit Führung und das Heimatmuseum Zaanse Schans mit alten niederländischen Häusern und Mühlen.
Das Galadinner – gleichzeitig auch der Ausklang des Kongresses – führte alle wieder zum Marinemuseum, wo bei Reden, gutem Essen und Musik gefeiert wurde. Die bei diesem Anlass seit Jahren traditionell gesammelte Spende für eine humanitäre Organisation ergab die Summe von 2860 Euro und ging an die Organisation „Medical Care for Africa“.
Im nächsten Jahr trifft man sich in Luzern in der Schweiz, organisiert von Ulf Künker und der Firma HESS-DIVO AG.
Weitere Informationen zur IAPN–AINP finden Sie auf der Webseite oder beim Generalsekretär und Exekutiv-Direktor Jean-Luc van der Schueren 14, rue de la Bourse, 1000 Bruxelles – Belgien Tel.: +32-2-513-3400, Fax: +32-2-512-2528, E-Mail.