1. September 2016 – Die Republik Irak ist Heimat eines unermesslich großen Kulturerbes. Zehntausende noch nicht erforschter archäologischer Stätten, Hunderttausende wertvoller Artefakte in Museen, aber auch Hunderte noch stehender archäologischer und historischer Monumente und Gebäude sind Teil dieses Erbes.
Das Architekturerbe des Irak ist zunehmend gefährdet. Gezielte Zerstörung, Klimaeinflüsse und Erosion, aber auch moderne Infrastrukturmaßnahmen haben große Auswirkungen auf den Erhalt. Systematische Dokumentation, Entscheidung für Konservierung oder auch umfassende Restaurierungsprojekte sind aktive Antworten auf diese Gefahren.
Fortbildungsprogramm in Dokumentationstechniken und Analyse von archäologischen und historischen Baudenkmälern. Berlin, Tachymeter-Vermessung der U-Bahn-Station Podbielskiallee. Foto: DAI / Ulrike Siegel CC-BY-NC-ND.
Mit dem „Iraqi-German Expert Forum in Cultural Heritage (IGEF-CH)“ arbeitet das Deutsche Archäologische Institut gemeinsam mit der irakischen Antikenverwaltung sowie mehreren deutschen Institutionen in einer Fortbildungsplattform, in der moderne und traditionelle Techniken und Methoden der Dokumentation, Konservierung und Restaurierung diskutiert, vermittelt und angewandt werden.
Im Juli 2016 begann ein einjähriger Zyklus, der diesmal Konservierungsansätzen im archäologischen und historischen Architekturerbe gewidmet ist. Derzeit halten sich elf irakische Archäologen in Berlin auf, die sich hier über in Deutschland angewandte Methoden informieren und gleichzeitig an eigenen Projekten arbeiten und diese mit ihren deutschen Kollegen diskutieren.
Das IGEF-CH ist Teil des Sonderprogramms „Die Stunde Null – Eine Zukunft für die Zeit nach der Krise“ und reiht sich in die vielfältigen Aktivitäten ein, die die Außenstelle Bagdad des Deutschen Archäologischen Instituts seit 2003 zum Kulturerhalt des Irak unternimmt. Speziell werden seit dem Jahr 2009 verschiedene Programme für irakische Wissenschaftler unter dem Titel „Exchanging scientific approaches“ angeboten, zu denen das „Iraqi-German Summer Programme in Ancient Near Eastern Studies“ sowie nun das „Iraqi-German Expert Forum in Cultural Heritage (IGEF-CH)“ gehört. Die Programme werden großzügig vom Auswärtigen Amt und dem Gastwissenschaftler-Programm des Deutschen Archäologischen Instituts gefördert.
Weitere Informationen zum Iraqi-German Expert Forum finden Sie auf der Webseite des Deutschen Archäologischen Instituts.
Mehr über das Projekt “Stunde Null – Eine Zukunft für die Zeit nach der Krise” erfahren Sie hier.