Kampf gegen Fälschungen: Sachverständige trafen sich in Fulda

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Von Guy Franquinet

21. August 2014 – Am 12. Juli 2014 trafen sich die von der IHK öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für Numismatik in Fulda bereits zum sechsten Mal. Teilnehmer waren Rüdiger Kaiser, Dr. Hubert Ruß, Hans Günter Schobner, Rainer Thiel und Guy Franquinet.

Diese jährlichen Treffen dienen dem Erfahrungsaustausch und der Diskussion über aktuelle Probleme. Wie immer fanden die Gespräche in sehr offener und positiver Atmosphäre statt.
Auf der Tagesordnung standen Punkte wie das Bekämpfen von Fälschungen, das Archivieren in einer zentralen Stelle, sowie Fälschungen in Kapseln, die immer wieder vorkommen.

Bei der Fälschungserkennung werden neben den Vergleichsuntersuchungen zunehmend auch die wissenschaftlichen Methoden, wie Rasterelektronenmikroskop und Röntgenfluoreszenz bis hin zur Laserablation wichtig. So wird bereits eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Analyseinstituten und Universitäten durchgeführt. Die Kennzeichnung von Fälschungen kann allerdings nur auf Wunsch des Eigentümers durchgeführt werden.

Wie schon in den letzten Jahren, so war auch dieses Mal das „Einkapseln“ (bekannt auch unter dem Begriff „slabben“) ein Thema. Dieses Versiegeln, das von manchem neuen Sammler als positiv empfunden wird und diesem ein Gefühl von Sicherheit im Bezug auf die Erhaltung und Echtheit vermittelt, macht eine unabhängige und neutrale Beurteilung gerade im Hinblick auf die eben genannten Aspekte unmöglich. Die vereidigten Sachverständigen haben einstimmig erklärt, dass das Erstellen von Gutachten nur möglich ist, wenn die Kapsel oder der Slab geöffnet werden kann.

Ein schwerwiegendes Thema war die Qualitätsbeurteilung im Handel. Hier ist eine sehr besorgniserregende Entwicklung im Gange. Immer häufiger werden die Angaben zur Münzqualität lasch gehandhabt, indem eine ganze oder halbe Qualitätsstufe höher eingestuft wird. Bei den 15 Rupien, Jaeger 728, die ja sehr beliebt sind und oft getragen wurden, werden Bearbeitungsspuren am Rand oder Randstab nicht erwähnt, was ja nicht nur sammlerschädigend ist, sondern auch rechtlich ein Problem darstellen kann, da der Kunde die genannte Qualität ohne Bearbeitungsspuren bzw. Schadenersatz verlangen kann. Hier müssen manche Händler in sich gehen und zu sachgerechten Angaben zurückkehren.

Abschließend wurde beschlossen, im nächsten Jahr den Erfahrungsaustausch mit dem dann siebten Treffen in Fulda fortzusetzen.

Mehr zum Thema Fälschungen und wie man sie erkennt, finden Sie natürlich in der MünzenWoche:
Fälschungen erkennen – leicht gemacht, Teil 1

Fälschungen erkennen – leicht gemacht, Teil 2

Fälschungen erkennen – leicht gemacht, Teil 3

Fälschungen erkennen – leicht gemacht, Teil 4