15. März 2018 – Anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Zürcher Reformation und im Rahmen des dazugehörigen Langzeit-Festivals ZH-REFORMATION.CH blickt das Landesmuseum zurück in die Zeit des Zürcher Reformators Ulrich Zwingli und beleuchtet den Streit der noch jungen Reformation um den richtigen Glauben.
Zürich. Bildnismedaille 1531 auf Huldrych Zwingli. Stempelschneider Jakob Stampfer. Schweizerisches Nationalmuseum BZ MED360. Foto Schweizerisches Nationalmuseum DIG-34681 und DIG-34682.
Das Seelenheil soll nicht käuflich sein, darüber waren sich Zwingli, Luther und die anderen Reformatoren des 16. Jahrhunderts einig. Zu anderen, für viele im 21. Jahrhundert kaum noch nachvollziehbare Fragen, entfachten sich Konflikte zwischen den verschiedenen reformatorischen Positionen. Wie ist Gott im Abendmahl präsent? Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Taufe? Dürfen Geistliche heiraten? Diese Fragen, an denen sich die Reformation schließlich spalten sollte, stehen im Zentrum der Ausstellung im Landemuseum.
Herrenporträt Ulrich Zwingli, Hans Asper, 1549, Zürich. Öl auf Holz. © Zentralbibliothek Zürich.
Zur Durchsetzung ihrer Ansichten schuf die Bewegung, die Prunk, Heiligenbilder und Skulpturen verschmähte und aus den Kirchen entfernen ließ, ihrerseits neue Bilder wie die Porträts von Ulrich Zwingli und Heinrich Bullinger, das Gemälde von Jesus inmitten einer Kinderschar – ein Propagandabild gegen die Täufer – oder die bemerkenswerte Stadtansicht von Zürich, die trotz „Bildersturm“ erhalten geblieben ist.
Zürcher Bibel, 2. Auflage, Drucker: Christoph Froschauer, 1536, Zürich. Buchdruck auf Papier. © Schweizerisches Nationalmuseum.
Neben den Streitfragen der Reformation beschäftigt sich die Ausstellung auch mit dem Zürcher Reformator Ulrich Zwingli. Anfangs 1519 wurde er Priester am Zürcher Großmünster. Mit seinen Thesen von 1523 und seinen Bemühungen für die Übersetzung der ersten vollständigen Bibel in die deutsche Sprache schuf er die Basis für die Reformation in der Schweiz. Dem Kampf mit den Worten folgte der Kampf mit den Waffen. Zwinglis Schwert und Helm werden nach seinem Tod zunächst zu katholischen Trophäen, später zu reformierten Reliquien.
Blick in die Ausstellung. © Schweizerisches Nationalmuseum.
Eigens für die Ausstellung produzierte Animationsfilme machen die Geschichten und Konflikte, von denen diese Bilder und Objekte zeugen, nachvollziehbar. Speziell Schulklassen und andere jüngere Museumsbesucher werden so ermutigt, die Geschichte der Reformation zu erkunden.
Mehr Informationen zur Ausstellung gibt es auf der Webseite des Museums.
Unseren Bericht über die (Münz-)Geschichte Zürichs finden Sie hier.
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