von Björn Schöpe
15. Januar 2015 – 2011 verurteilte ein US-Gericht Bernard von NotHaus wegen Geldfälschung und Verschwörung. Hintergrund war der Liberty Dollar, eine goldbasierte Privatwährung, die von NotHaus seit 1998 ausgegeben hatte. Das Urteil damals: 15 Jahre Gefängnis, $250.000 Strafe und Konfiskation der Goldvorräte im Wert von rund $7 Millionen. Die USA wollten an dem „Terroristen im eigenen Lande“ (O-Ton FBI) ein Exempel statuieren.
Das Verfahren ging in die zweite Instanz, und am 2. Dezember 2014 gelangte ein Bundesgericht zu einem milderen Urteil. Von NotHaus sei kein von bösen Absichten geleiteter Terrorist, wie die Staatsanwältin erneut formuliert hatte. Der Richter folgte der Ansicht der Jury, dass der 70-jährige von NotHaus mit dem Liberty Dollar einen philosophischen Standpunkt illustrieren wollte.
Von NotHaus hielt die Aufregung über sich und sein privates Geld ohnehin für unverhältnismäßig, wie er vor Jahren in einem Zeitungsinterview geäußert hatte: „Das sind die Vereinigten Staaten. Mit all ihren Waffen, der Überwachung, den Panzern, ihren Atomwaffen. Und die machen sich Sorgen um so einen Ex-Surfer-Typ, der sein eigenes Geld ausgibt? Macht doch mal halblang!“
Doch der Richter betonte, dass die private Währung illegal war. Das endgültige Urteil lautet nun drei Jahre auf Bewährung, davon sechs Monate Hausarrest.
Über die Vorgeschichte haben wir in der MünzenWoche berichtet.
Einen ausführlichen Artikel bietet das Wall Street Journal.
E-Sylum hat Meldungen der englischsprachigen Tagespresse zusammengestellt.
Seit kurzem gibt es übrigens wieder einen Liberty Dollar – nun aber ausdrücklich nicht als Privatgeld, sondern als Medaille.