Löhne und Preise von der Antike bis heute

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6. August 2015 – 1994 veröffentlichte Heinz Voigtlaender, Münzsammler und Mitglied in den Numismatischen Gesellschaften Bremens und Speyers, sein Büchlein: „Löhne und Preise in vier Jahrtausenden“. Das Buch war so beliebt, dass es irgendwann ausverkauft und vergriffen war. Aufgrund der anhaltenden Nachfrage hat sich die Numismatische Gesellschaft Speyer (NGS) entschlossen, das Werk neu aufzulegen.

Heinz Voigtlaender, Löhne und Preise in vier Jahrtausenden. Numismatische Gesellschaft Speyer, Speyer, 2015. 132 S., Abbildungen in Schwarz-Weiß. Paperback, 15 x 21 cm. 12 Euro.

Da der Autor 2005 verstorben ist, wurde sein Buch nahezu unverändert nachgedruckt. Lediglich das Bücherangebot wurde aktualisiert und neue Medaillen der NGS präsentiert.
Nach einem Vorwort (7-8) und einer allgemeinen Einführung in das Thema (9-10) behandelt Voigtlaender die Zeitabschnitte Altertum (11-41), Deutsches Mittelalter (42-63), Neuzeit (64-102) und Byzanz (103-121). Es folgen eine Schlussbemerkung (122-126) und ein Literaturverzeichnis.

Die Quellenlage ist vor allem für die frühere Zeit natürlich viel dürftiger als für die Neuzeit und Moderne. Und doch kann der Autor für alle Zeiten Preisbeispiele anführen. Die jeweils besprochenen Münzen werden auch abgebildet. Sammler können sich anschaulich ein Bild machen von der Kaufkraft ihrer Münzen, oder sich von dem neuerworbenen Wissen anregen lassen, solche Münzen zu sammeln. Zu den Münzen zählen etwa eine Athener Eule, ein Sesterz des Augustus, ein Pfennig Karls des Großen, ein königlicher Brakteat der Münzstätte Altenburg, ein sächsischer Klappmützentaler, ein Bronzefollis des Justinian oder die kaiserzeitliche silberne Mark von 1878.
Schon für Athen um 600 v. Chr. führt der Autor aussagekräftige Fakten an, etwa den Tageslohn von einer bzw. einer halben Drachme für einen gelernten bzw. ungelernten Handwerker (S. 18). Zu kaufen war für fünf Drachmen ein Rind, ein Schaf kostete eine Drachme.
Im römischen Kaiserreich hing das Leben des Imperators nicht selten von den Praetorianern ab. So erhielten diese um Christi Geburt (S. 29) 60 Denare Sold pro Monat, einfache Legionäre lediglich 20. Eine Tunika war für 15 Sesterze zu haben.
Die Neuzeit ist detailliert überliefert. Wichtig dabei die unterschiedliche Löhnung sommers und winters. Die kurzen hellen Tage im Winter brachten eine geringere Arbeitsproduktivität mit sich: So verdiente etwa in Halberstadt um 1600 (S. 70) ein Handwerksmeister 24 bzw. 16 Pfennig pro Tag plus Kost.

Zu beziehen ist das informative Buch über die Numismatische Gesellschaft Speyer, Hans-Purrmann-Allee 26, 67346 Speyer oder per E-Mail.