27. Juli 2017 – Anlässlich des Reformationsjubiläums im Jahr 2017 präsentieren die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen die Ausstellung „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt“. Sie zeigt die Darstellung des Papsttums in Antike, Mittelalter und Renaissance und umfasst damit den Zeitraum der 1500-jährigen gemeinsamen Geschichte von Katholiken und Protestanten.
Die Capsella di Samagher mit der frühesten Darstellung der Petrusmemorie, um 450 n. Chr. Venedig, Museo Archeologico Nazionale – Polo Museale del Veneto. Foto: © Venezia, Museo Archeologico Nazionale. Su concession del Ministero dei beni e delle attività culturali e del turismo – Polo museale del Veneto.
Anhand ausgewählter Exponate, darunter beispielsweise kostbare Handschriften, Urkunden, Gemälde, Skulpturen, Kunsthandwerk und Textilien, widmet sich die kulturhistorische Schau der Frage nach den Ursprüngen des Papsttums in der Antike, nach der Machtentfaltung des Amtes seit dem frühen Mittelalter bis hin zur Pracht der Renaissancepäpste im 15. und 16. Jahrhundert. Beispiele herausragender Persönlichkeiten und ihres Wirkens stellen die wichtigsten Phasen vor.
Marmorfragment mit Christus zwischen Petrus und Paulus. Rom (?), um 400 n. Chr. Vatikanstadt, Musei Vaticani (Museo Pio Cristiano). Foto: © Musei Vaticani, Governatorato dello Stato della Città del Vaticano, tutti i diritti riservati.
Das Papsttum besaß eine wachsende geistliche und weltliche Autorität, die nicht nur die theologische Entwicklung, sondern auch die Herausbildung des lateinischen Abendlandes prägte. Das Christentum stieg aus jüdischen Wurzeln von einer kleinen Gemeinschaft im Osten des Römischen Reiches zu einer der großen Weltreligionen auf.
Die „Krone von Namur“, Reliquienkrone. Maas-Gebiet(?)/Paris(?), Anfang 13. Jh. Namur, Musée diocésain et Trésor de la cathédrale Saint Aubin. Foto: © Musée diocésain et Trésor de la cathédrale Saint Aubin, Foto: Guy Focant – B5020 Vedrin.
Dank der Kooperation mit wissenschaftlichen und musealen Einrichtungen des Vatikans kommen einzigartige Exponate nach Mannheim, die teils den Vatikan noch nie zuvor verlassen haben. Auch weitere namhafte Museen und Sammlungen unterstützen das Projekt durch Leihgaben. Insgesamt vereint die Präsentation auf ca. 2500 Quadratmetern rund 330 Spitzenstücke.
Papst-Kaiser-Rotulus, entstanden 1431-1433, vermutlich im Rhein-Main-Gebiet. In die Liste der Päpste wurde im Rotulus sogar die legendäre „Päpstin“ aufgenommen. Sie taucht an 108. Stelle als „Johannes von mencz“ (Johannes von Mainz) auf und unterscheidet sich durch ihre Haarlocken und einen Schleier von den übrigen Päpsten. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz. Foto: © Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.
Das Projekt entsteht unter der Leitung der Reiss-Engelhorn-Museen und der Universität Heidelberg mit der gemeinsamen Forschungsstelle „Geschichte und Kulturelles Erbe“. Das Vorhaben wird in Deutschland durch das Erzbistum Freiburg und die Evangelische Landeskirche in Baden unterstützt. Führende Wissenschaftsinstitutionen in Deutschland und Italien tragen inhaltlich zum Projekt bei.
Porträtbüste Papst Pius’ II. (1459-1464). Umfeld des Paolo di Mariano di Tuccio, genannt Paolo Romano (dokumentiert für 1451-1470); vor 1463; aus dem Palazzo Apostolico Vaticano. Vatikanstadt, Musei Vaticani (Museo Pio Cristiano). Foto: © Musei Vaticani, Governatorato dello Stato della Città del Vaticano, tutti i diritti riservati.
Im Zusammenhang mit der Ausstellungsvorbereitung fanden vier Tagungen in Mannheim und Rom statt, bei denen Experten das wissenschaftliche Fundament für die Präsentation legten.
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Zur numismatischen Einstimmung sehen Sie in der MünzenWoche den kleinen Film „Münzen und Medaillen der Päpste“.
Von Basel als päpstlicher Prägestätte erzählt dieser Beitrag der MünzenWoche.
Und eine Dynastie von Medailleuren, die 200 Jahre im Dienste der Päpste tätig war, stellt Ihnen die MünzenWoche in diesem Artikel vor.