Medaille erinnert an den 75. Todestag des tschechischen Landesvaters Masaryk

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15. November 2012 – Am 13. September 1937 starb der Philosoph und erste Präsident der neugegründeten Tschechoslowakei, Tomás Garrigue Masaryk. An diese bedeutende Persönlichkeit der europäischen Geschichte erinnert eine Medaille in Silber und Gold, die die Tschechische Münzstätte prägt.

Tschechien / .9999 Gold / 37 mm / 31,1 g / Design: Jan Hásek / Auflage: 150. // Ausgabe in Silber: .999 Silber / 37 mm / 31,1 g / Design: Jan Hásek / Auflage: 500.

Die Vorderseite der Medaille zeigt ein Porträt des Geehrten in Frontalansicht. Die Umschrift nennt den vollen Namen: „TOMÁS GARRIGUE MASARYK“.
Auf der Rückseite steht der doppelschwänzige Löwe, das Wappen Tschechiens, mit einem stilisierten Brustschild, der das Doppelkreuz auf dem Dreiberg zeigt, das Wappen der Slowakei. Die Umschrift lautet: „75 LET OD ÚMRTÍ 1. PREZIDENTA CESKOSLOVENSKA“ (75 Jahre seit dem Tod des ersten Präsidenten der Tschechoslowakei).

Unruhen gab es in der Habsburger Monarchie bereits lange vor dem ersten Weltkrieg. Die Regierung des Vielvölkerstaats verstand es nicht, die Bürger zu integrieren. Vor allem nationale Minderheiten verlangten nach mehr Rechten, nach Autonomie oder Unabhängigkeit.

Tomas Garrigue Masaryk, 21. Dezember 1918. Foto: Josef Jindrich Sechtl / http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de.

Die Tschechen hatten das Glück, dass sich ihrer Sache eine Persönlichkeit annahm, die geschickt den Aufbau eines eigenen Staates vorantrieb: Tomás Garrigue Masaryk.
Der 1850 geborene Masaryk stammte aus einfachen Verhältnissen, doch konnte er das Gymnasium besuchen und später Philosophie studieren. Nach seiner Promotion schlug er eine Universitätslaufbahn ein und lehrte in Wien und Prag. 1878 heiratete er eine Amerikanerin, die Soziologin Charlotte Garrigue, der er nicht nur seinen zweiten Namen verdankte.
Seit den 1880er Jahren war Masaryk politisch aktiv. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach und Europa tiefgreifend veränderte, nutzte Masaryk die Gunst der Stunde und betrieb mit großem persönlichen Einsatz die Gründung eines neuen Staates der Tschechen und Slowaken. Unermüdlich reiste er durch ganz Europa, um Verbündete zu gewinnen. Als ihm in der Heimat die Verhaftung drohte, blieb er im Ausland, wo ihn der unter seiner Mitwirkung gegründete Nationalrat der tschechischen Länder 1916 zu seinem Vorsitzenden wählte.

Die Alliierten akzeptierten dieses politische Komitee als Vertreter eines künftigen Staates. Mit Unterstützung der Franzosen und Amerikaner entstand gleichzeitig mit dem Friedensvertrag, den Österreich-Ungarn am 28. Oktober 1918 unterschrieb, die Tschechoslowakei, deren erster Präsident Masaryk wurde. Die Realisierung eines solchen Staates, der Tschechen, Slowaken und verschiedene Minderheiten – insbesondere die Sudetendeutschen, aber auch Ungarn und Ukrainer – vereinen sollte, wurde zu einer gewaltigen Herausforderung. In dieser Zeit war ein Präsident wie Masaryk ein Glücksfall. Er sprach Tschechisch und Deutsch, bemühte sich darum, die Minderheiten zu versöhnen. Er gewann den Respekt der neuen Nation. Davon zeugen seine Wiederwahlen als Präsident in den Jahren 1920, 1927 und 1934. Am 14. September 1937 starb Tomás Masaryk im Alter von 87 Jahren.

Vielen Tschechen gilt Masaryk als die wichtigste Persönlichkeit ihrer Geschichte. Bei einer Umfrage aus dem Jahr 2003 wählten ihn viele zu ihrem größten Landsmann, neben Jan Hus oder Karl IV.

Die Rückseite der Medaille zeigt das Wappen der Tschechoslowakei, des von Masaryk gegründeten Staates, das zwischen 1920 und 1960 – auch auf Münzen – in Verwendung war.
Gestaltet wurden die Medaillen von Jan Hásek. Die Silbermedaille wird in einer Auflagenhöhe von 500 Stück geprägt, in Gold erscheinen nur 150 Stück.

Näheres zu der Medaille erfahren Sie auf der Seite der Tschechischen Münzstätte.