20. März 2014 – Michael Creusy von ABC Numismatique, einer Lyoner Münzhandlung, informierte uns von dem tragischen Diebstahl. Die Familie ist seit über 40 Jahren im Münzhandel tätig und war auf dem Heimweg von der zweimal im Jahr stattfindenden Pariser Münzbörse am 15. März 2014, als ihre komplette Ware entwendet wurde. Die antiken und modernen Münzen hatten insgesamt einen Wert von über einer Million Euro. Es scheint bereits zwei Verdächtige zu geben, die möglicherweise auf derselben Münzbörse bei Crinon und Poinsignon teuere Münzen gestohlen haben.
Nach Aussage von Michael Creusy handelt es sich dabei „um einen der größten Diebstähle, die je in der Münzwelt vorgekommen sind.“
Seit Jahrzehnten geht das Geschäft in der Familie vom Vater auf den Sohn über. Der 65-jährige Joel Creusy beklagt nicht nur den finanziellen Verlust, sondern erinnert auch daran, dass die Münzen möglicherweise eingeschmolzen werden – und mit ihnen „Tausende Jahre Geschichte“. Er sagt, dass „ein Denar des Galba aus Karthago (ein unediertes Unikum) und ein in Paris geprägter Salut d’or von Karl IV. nur zwei Beispiele für die zahlreichen einzigartigen und seltenen Stücke sind, die gestohlen wurden. Sammler und Händler kämpfen jedes Jahr in Auktionen, um diese Stücke zu erhalten.“
„Unser Beruf ist zu einem der riskantesten in Frankreich geworden. Die Versicherungen weigern sich mittlerweile, unsere Münzen zu versichern, während sie transportiert werden, was uns praktisch arbeitslos macht“, sagte der Leiter der Münzhandlung, Michael Creusy, mit 34 Jahren der älteste Sohn. Nach dem Diebstahl steht er vor dem Bankrott.
Die Familie Creusy bietet 80.000 Euro für jeden, der durch sachdienliche Hinweise zur Wiedererlangung der Sammlung beiträgt. „Alle unsere Kollegen in Europa müssen jetzt Augen und Ohren offenhalten. Wir müssen für alle, die in unserem Bereich arbeiten, zusammenstehen gegen die organisierte Kriminalität“, fügte Joel Creusy hinzu.
Michael Creusy betont, dass er und seine Kollegen ein immer größeres Risiko eingehen. Die Verbrecher seien bewaffnet und gut ausgestattet mit der neuesten GPS-Technik. Sie würden Händler sogar gezielt verfolgen, wenn diese auf dem Heimweg seien, um ihre Ware zu stehlen.
Nach 40 Jahren im Münzgeschäft muss die Familie Creusy nun wieder von vorne anfangen. In der Hoffnung, ihre Sammlung zurückzubekommen, bieten sie eine kostenlose Schätzung von Münzen an. „Es ist eine wirklich seltene und einzigartige Münzsammlung, und es wird Jahre dauern, sie zurückzugewinnen. Wir haben 25 Jahre Arbeit verloren“, so Martine Creusy, die seit 40 Jahren als Numismatikerin arbeitet.
Sie finden mehr Informationen zu den gestohlenen Münzen auf der Internetseite der Münzhandlung.
Wenn Sie die Familie kontaktieren möchten, können Sie das über die Kontaktseite der Firma tun.