Nachts im Museum: Einbruch zum Zwecke der Besichtigung?

Das Australian Museum in Sydney, eines der bedeutendsten Naturkundemuseen der Welt. Foto: J Bar, CC BY-SA 3.0.
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Sydney, in der Nacht auf Sonntag, den 10. Mai. Ein 25-jähriger Mann verschafft sich Zugang zum Australian Museum in Sydney, dem wohl ältesten Naturkundemuseum der Welt. Was macht dieser Einbrecher Nachts im Museum? Die Bilder der Überwachungskameras geben Antwort: Er schaut es sich an.

Während seines 40-minütigen Aufenthalts schlendert der Mann gemütlich durch die Ausstellunghallen, betrachtet die Exponate und macht Selfies, bevorzugt mit Dinosaurierskeletten. Er steckt dafür sogar seinen Kopf zwischen die langen Zähne im Schädel eines Tyrannosaurus Rex! Auf eben diesem Kopf trägt er die meiste Zeit einen Cowboyhut, den er laut Medienberichten vom Arbeitsplatz eines Museumsmitarbeiters entwendete.

Es ist bisher völlig unklar, wie der Mann – übrigens ein 25-jähriger deutscher Student – in das Museum gelangen konnte, ohne den Alarm auszulösen. Die Story sorgt für viel Gelächter im Internet. Aber: Als er das Museum schließlich verlässt, nimmt er den Hut mit, sowie einen bisher unbekannten Kunstgegenstand. Technisch gesehen handelt es sich also bei dieser Nacht im Museum um einen räuberischen Einbruch.

Was das Motiv des Täters war, weiß bisher nur er selbst. Inzwischen stellte er sich der Polizei. Am 1. Juni wird er dem Richter vorgeführt.

Skelette und Kinder mit großen Augen: Naturkundemuseen sind Orte des Staunens, denen sich wohl auch manch ein Erwachsener nicht entziehen kann. Dieses Foto zeigt das Australian Museum im Jahr 1950.

Das Naturkundemuseum von Sydney ist seit August 2019 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und wird es noch einige Monate sein. Man könnte also vermuten, dass es sich bei dem Täter um einen begeisterten Museums- oder Dinosaurierenthusiasten handelt, der sich vor seiner Rückkehr nach Deutschland unbedingt die Ausstellung anschauen wollte.

Nach den letzten Monaten ohne Museen und Kulturleben ist dieser Drang irgendwo fast schon verständlich.

 

Der Guardian hat Videomaterial der Überwachungskameras veröffentlicht.

Wir mussten bei dieser Story unweigerlich an die Hollywood-Filmreihe „Nachts im Museum“ denken.