New York International Numismatic Convention

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von Ursula Kampmann

22. Januar 2015 – Sie ist eine Institution, die New York International Numismatic Convention, die jedes Jahr die wichtigsten Händler im Bereich der antiken und mittelalterlichen Münzen nach New York ins Hotel Waldorf Astoria führt.

Ein Blick auf den Börsensaal. Foto: UK.

128 Händler aus 18 US-amerikanischen Staaten und 17 Nationen waren gekommen, um ihre Münzen und Medaillen zum Kauf anzubieten. 139 „Early Birds“ waren bereit, 125 $ zu zahlen, um schon am Donnerstag zum Professional Preview zugelassen zu werden. Die 1.999 Besucher, die dann im Laufe der drei Tage von Freitag bis Sonntag an den Ständen der Münzhändler vorbei defilierten, wären zahlenmäßig eigentlich nicht besonders bemerkenswert. Aber sie alle hatten den mit 20 $ ziemlich hohen Eintritt bezahlt und sich damit klar entschieden, dass ihnen die Börse diesen hohen Eintritt wert ist.
Andere Münzbörsen mögen weit höhere Eintrittsquoten mit keinem oder einem geringen Eintrittsentgelt schaffen, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen ihnen und der New York International Numismatic Convention: Von den 1.999 Besuchern waren die meisten bereit, viel Geld für interessante Münzen auszugeben.

Am Stand von London Coin Gallery im Palm Room. Foto: UK.

Jeder Münzhändler weiß, dass er nicht möglichst viele Kunden an seinem Tisch braucht, sondern den einen, den richtigen Kunden. Und die New York International hat sich als internationaler Treffpunkt etabliert, zu dem aus der ganzen Welt Händler und Sammler zusammenkommen, um möglichst viele Geschäfte miteinander zu machen. Das verheißt ein zahlungskräftiges Publikum und Münzhändler, die ihre interessanteste Ware mitbringen.

Die MünzenWoche teilte sich einen Stand mit MA-Shops. Foto: Arne Kirsch.

So waren die meisten Händler mit den Verkäufen, die sie an ihren Ständen tätigten sehr zufrieden. Das beste Signal dafür ist die Tatsache, dass die New York International 2016 praktisch schon ausverkauft war, bevor die Börse für 2015 überhaupt ihre Tore schloss. Nur noch drei Stände hatte der langjährige Organisator der NYINC, Kevin Foley für das kommende Jahr zur Verfügung.

Die Empore des Starlight Roof. Foto: UK.

Was das Geheimnis der New York International ist? Nun, das Offensichtliche sind die vielen Auktionen, die sich um die eigentliche Börse gruppieren. New York ist ein hervorragender Platz, um vor allem exquisite antike Münzen zu verkaufen. Und so werden zahlreiche wichtige Auktionen durchgeführt. Da gibt es die Versteigerung von Heritage und von Gemini, von CNG und Stack-Bowers-Ponterio, The New York Sale wird gemeinsam veranstaltet von Baldwin’s, Goldberg, M&M Numismatics und Dmitry Markov. Nicht zu vergessen, die Buch-Auktion von Kolbe & Fanning, wohl die renommiertesten Anbieter von bibliophilen numismatischen Büchern weltweit.
Die wichtigsten Auktionen werden besucht von den wichtigsten Münzhändlern und -sammlern. Und die geben ihr Geld natürlich nicht nur in Auktionen aus, sondern schauen auch gerne an den Börsentischen vorbei.

Daraus ergibt sich für jeden, der eine erfolgreiche Münzbörse durchführen will, dass er sich darum bemühen sollte, dies nicht im Alleingang zu tun, sondern möglichst viele Auktionatoren, Vereine und Verbände ins Boot zu holen. Futterneid? Konkurrenz? Bitte, wenn man sich den Luxus leisten kann. Aber die NYINC ist der beste Beweis, dass es gerade die Zusammenarbeit ist, die beste Ergebnisse für alle liefert.

Wenn viele Menschen sich viele Jahre lang immer zur selben Zeit treffen, dann entwickelt sich so etwas wie der persönliche Faktor. Für viele Besucher ist die NYINC der Platz, wo sie Freunde wieder sehen, die sie lange nicht getroffen haben. Viele haben bereits vor dem Abflug einen festen Terminkalender, an welchem Abend sie mit wem ausgehen. Die ANS nutzt diese Gelegenheit, um ihr Gala-Dinner anlässlich der New York International zu veranstalten. Und die Vereine unterhalten die Besucher mit Vorträgen. So bieten sie alle gute, zusätzliche Gründe, die NYINC zu besuchen.

Jedes Jahr wieder munkeln die Pessimisten, dass die konkurrierende FUN-Show in Orlando der NYINC das Wasser abgraben wird. Und jedes Jahr wieder vermeldet Kevin Foley, dass die Börse in New York bereits ein Jahr zuvor ausgebucht ist. Auch wenn sich jeder europäische Münzhändler wünschen würde, dass die Termine dieser wichtigen US-amerikanischen Börsen so liegen würden, dass er sie beide an aufeinanderfolgenden Wochenenden besuchen kann, muss sich doch niemand um die Zukunft der NYINC Sorgen machen.

Ach ja, anhand der Website kann man schon fünf Jahre voraus planen, wann die NYINC stattfinden wird. 2016 wird dies vom 7. bis zum 10. Januar sein.

Wer mehr über die New York International wissen will, der kann sich auf deren Website informieren.