3. Juni 2010 – Die Bundesregierung informierte in ihrer 180. Pressemitteilung vom 19.5. 2010 über das weitere Schicksal von „Nofretete“:
„Aus Anlass der aktuellen Diskussion über die mögliche ägyptische Forderung einer Rückgabe der Nofretete-Büste hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann am heutigen Mittwoch nochmals nachdrücklich klargestellt: „Die Büste der Nofretete bleibt in Berlin!“
Die berühmte Büste der Nofretete bleibt das Glanzstück der ägyptischen Sammlung im Neuen Museum. Foto: Xenon77 / Wikipedia.
Bernd Neumann, der zugleich Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist, betonte: „Die Büste der Nofretete wurde im Jahre 1913 im Rahmen einer Fundteilung rechtmäßig durch die Deutsche Orientgesellschaft und später durch den preußischen Staat erworben. Dies ist mit Dokumenten zweifelsfrei belegt. Rechtsansprüche Ägyptens auf Rückgabe der Nofretete entbehren daher jeder Grundlage. Als Glanzstück der ägyptischen Sammlung im Neuen Museum ist Nofretete heute die beste und schönste Botschafterin ägyptischer Kunst und Kultur in Deutschland. Und sie genießt größtmögliche konservatorische Fürsorge, was aufgrund ihres fragilen Zustands auch notwendig ist.“
Verfahren und Ablauf der Fundteilung im Jahre 1913 wurden von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz bereits mehrfach detailliert geschildert und belegt. Damals war vereinbart worden, dass das deutsche Archäologenteam den Fund in zwei Teile teilt und der ägyptische Antikendienst als Vertreter der ägyptischen Regierung einen Teil davon auswählt. Durch die ägyptische Auswahlentscheidung wurde der Teil mit der farbig gefassten Büste der Nofretete der deutschen Seite zugesprochen. Ein ägyptisches Ausleihersuchen aus dem Jahre 2007 hatte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit Hinweis auf die vom Rathgen-Forschungslabor belegte Fragilität der Büste abgelehnt. Auch Kulturstaatsminister Neumann hatte die Haltung der Stiftung unterstützt. Aufgrund ihres konservatorischen Zustands gilt die Nofretete als nicht transportfähig.“
Was der schönen Königin hätte blühen können, wenn sie nach der Ausgrabung in Ägypten geblieben wäre, das schildert anschaulich ein Bericht im Tagesspiegel vom 18. Januar 2006: „Eine Dreckschicht, zentimeterhoch, angesammelt in mindestens 100 Jahren, fest geworden durch Feuchtigkeit. Was sie verbirgt, lässt sich nur erahnen. Menschliche Schädel, Sarkophage, alles grau“
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