13. Februar 2014 – Das Institut für Numismatik und Geldgeschichte hat drei Erweiterungscurricula entwickelt, die im Bachelorstudium den Erwerb von Grundkenntnissen der Numismatik und Geldgeschichte ermöglichen. Die Lehrveranstaltungen wenden sich insbesondere an Studierende altertumskundlicher oder historischer Fächer, die einen Master in Numismatik (s.u.) in Betracht ziehen und sich damit für das weiterführende Studium qualifizieren können.
Alternativ bietet das Erweiterungscurriculum „Numismatische Praxis und Vertiefung“ eine Vertiefung praktischer Kompetenzen für Studierende, die bereits ein epochenbezogenes numismatisches Erweiterungscurriculum begonnen haben. Dieses stellen wir Ihnen hier exemplarisch vor – wenn Sie sich ausführlicher über die anderen Module informieren möchten, finden Sie am Ende des Artikels eine Weiterleitung zum Vorlesungsverzeichnis der Universität Wien.
Erweiterungscurriculum „Numismatische Praxis und Vertiefung“
Der Lehrplan setzt sich aus drei Teilen zusammen: einer Bestimmungsübung, einem Seminar und einer Exkursion. Die Übung bietet die Möglichkeit, praktische Erfahrung im Bestimmen von Münzen und anderen numismatischen Objekten des Mittelalters und der Neuzeit zu gewinnen und die Kenntnis der einschlägigen Bestimmungsliteratur auszubauen.
Im Seminar geht es z.B. im Sommersemester 2014 um eine vergleichende Analyse von Horten, Streu- und Siedlungsfunden aus der Zeit von Augustus bis Traian in den verschiedenen Regionen des Römischen Reiches. Gefragt wird, ob und wie sich prägeorganisatorische Veränderungen – wie die die Verlegung von Prägestätten, Münzreformen oder Standardveränderungen – in dem Fundmaterial niedergeschlagen haben.
Im Rahmen der Exkursion in Mistelbach werden wieder ältere Münzschatzfunde aus der Sammlung des Niederösterreichischen Landesmuseums einer Revision unterzogen: Überprüfung des Bestandes im Vergleich zu Inventar und Publikation; Nachbestimmung der Münzen anhand von neuerer Literatur; Neulegung der Münzen; Dokumentation des Bestands und der vorgenommenen Arbeiten.
Master
Außerdem wurde an der Universität Wien ein Individuelles Masterstudium „Numismatik und Geldgeschichte“ eingerichtet. Die Zulassung zum Individuellen Masterstudium „Numismatik und Geldgeschichte“ setzt den Abschluss eines fachlich in Frage kommenden Bachelorstudiums oder eines anderen gleichwertigen Studiums voraus. Erwünscht ist außerdem der Nachweis numismatischer Vorkenntnisse, der bei Wiener Absolventen insbesondere durch die Absolvierung der numismatischen Erweiterungscurricula erbracht wird, aber auch andere Form haben kann, wie z. B. den Besuch numismatischer Lehrveranstaltungen an der Heimatuniversität oder eine (frühere) berufliche Tätigkeit im numismatischen Bereich.
Das elektronische Vorlesungsverzeichnis der Universität Wien für das Sommersemester 2014 finden Sie hier.
Die Internetseite des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte bietet zudem Informationen über Aufbau und Zulassungsbedingungen der Studiengänge.