„Numismatik vernetzt“ – Online-Vorträge für 2023

„Numismatik vernetzt“ ist die Online-Vortragsreihe der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit der Deutschen Numismatischen Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst.
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Die im Mai 2021 begründete Online-Vortragsreihe der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (NK) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Numismatischen Gesellschaft (DNG) und der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst (DGMK) wird auch 2023 fortgesetzt. Durch den Titel „Numismatik vernetzt“ werden folgende Absichten formuliert: Zum einen sollen die Vortragsinhalte nach Möglichkeit Themen behandeln, die für den virtuellen Vortragsraum besonders geeignet sind, da sie Experten zusammenbringen, die weit entfernt voneinander wirken; gerne gesehen sind dabei Vorträge im Duett oder Trio. Aber der Titel ist vor allem auch inhaltlich gemeint: Vorträge und Veranstaltungen, die den Mehrwert des vernetzten Forschens und Arbeitens zeigen, auf die die Numismatik stolz sein kann, sind willkommen, doch auch Projektvorstellungen, die der numismatischen Welt nachhaltig nutzen. Gerade dies zeichnet die Arbeit der Numismatischen Kommission aus, deren Ermöglichungsstrukturen und Ergebnisse veranschaulicht werden sollen. Vernetzung findet über die Numismatik aber auch bei den Menschen untereinander statt: Nicht zuletzt ist so das gute Miteinander vieler NK-Mitglieder mit den verschiedenen Münzsammler-Vereinen in der DNG und mit der DGMK hervorzuheben. Fast alle Referentinnen und Referenten aus NK, DNG und DGMK engagieren sich auch ehrenamtlich mit hohem Einsatz für die Numismatik.

Der Termin ist jeden zweiten Donnerstag im Monat, 18.00 bis 19.30 Uhr

Programm Januar bis April 2023

12. Januar – Dr. Utz Böhner, Anke Matthes M.A., Dr. Ulrich Werz M.A. (Hannover): Vom Acker ins Netz – die niedersächsische Fundmünzbearbeitung als Schnittstelle

In die Erfassung der Münzfunde durch das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege sind in Niedersachsen verstärkt Ehrenamtliche eingebunden. Über eine in Entstehung begriffene „Sondlerapp“ können die Finder die Funde zukünftig direkt vor Ort erfassen und an die jeweils zuständige Denkmalschutzbehörde melden. Die Software enthält unter anderem eine Funktion, die nach der Redaktion durch Mitarbeiter des NLD eine Rückmeldung an den Finder gewährleistet. Qualifizierte Funde werden automatisiert in das Denkmal-Fachinformationssystem übernommen und mit den Denkmaldaten (Fundstellen) verknüpft. Durch das numismatische Fachportal KENOM (Kooperative Erschließung und Nutzung von Objektdaten von Münzsammlungen) erfolgt die numismatische Kontextualisierung.

9. Februar – Prof. Dr. Sven Günther (Changchun), Dr. Elisabeth Günther (Trier): Münzen, Materialität, Mehrdeutigkeit. Potenziale theoretischer Ansätze für die antike Numismatik

Münzen sind nicht nur Zahlungsmittel, historische Quellen und Bildträger, sie sind auch archäologische Objekte. Sie interagieren mit denjenigen, die sie (be-)nutz(t)en, sie besitzen spezifische materielle Eigenschaften und werden im Laufe ihres „Lebens“ verändert, haben also, modern gesprochen, eine „Objektbiographie“. Gerade diese materialorientierte Perspektive auf antike Münzen lässt deren breites Spektrum an unterschiedlichen Gebrauchs-, Deutungs- und Interpretationsmöglichkeiten, mithin deren Mehrdeutigkeit, sichtbar werden. Zugleich sind diese Eigenschaften eng verknüpft mit den ökonomischen, rechtlichen, sozialen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen des Geldgebrauchs in einer Gesellschaft. Dies zeigt sich insbesondere an den sekundären Veränderungen der Münzen, die gleichsam im Material „gespeichert“ werden, etwa Überprägungen, Gegenstempeln, Rasuren, Bohrlöchern, Graffiti. Hierdurch werden Aspekte des Geldumlaufs, der Akzeptanz und des Vertrauens in die jeweilige Währung sichtbar und werfen Fragen nach Brüchen im jeweiligen System auf. Theoretisch lässt sich dieses Verhältnis von Münzen, Materialität und Mehrdeutigkeit mit dem Affordanz-Konzept sowie mit Frame-/Framing-Theorien beschreiben. Im Vortrag werden wir das Potenzial, welches die Anwendung dieser Modelle auf die Numismatik bereithält, anhand konkreter Fallbeispiele diskutieren und die Frage nach der Mehrdeutigkeit antiker Münzen näher ausleuchten.

13. April – Fritz Rudolf Künker (Osnabrück): Fälschungserkennung. Zur Arbeit der Association internationale des numismates professionnels (AINP) und des Verbandes der Deutschen Münzhändler(VDP)

Fälschungen gibt es, solange es Münzen gibt. Seit der Renaissance sind Fälschungen zum Schaden der Münzensammler dazugekommen. Der Kampf gegen Fälschungen von Sammlermünzen gehört zum Selbstverständnis des in entsprechenden Verbänden organisierten Münzenhandels. Im Vortrag geht es um die Frage, wie sich das Netzwerk im Kampf gegen Fälschungen in den letzten Jahrzehnten organsiert hat und mit welchen Methoden gegen Fälscher vorgegangen wird.

 

Die weiteren Termine: 11. Mai, 6. Juni, 14. September, 12. Oktober, 9. November

Die Teilnahme erfolgt wie bisher über den Webex-Account von Prof. Dr. Bernhard Weisser (eine Registrierung ist nicht nötig, einfach hier klicken).

Hier kommen Sie zur Website der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland.

Das ist die Seite der Deutschen Numismatischen Gesellschaft.

Und hier finden Sie die Onlinepräsenz der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst.