Wer im New Yorker Grand Hyatt an der Grand Central Station im Fahrstuhl auf BB drückt, wird direkt zur Ebene mit dem vielversprechenden Namen „Ballroom“ gebracht. Und tatsächlich spürte man während der New York International Numismatic Convention (NYINC) auf dem ganzen Stockwerk mit seinen hohen Decken und der verschwenderischen Dekoration einen Hauch von Exklusivität und den Glanz des großen Auftritts. Die NYINC ist eben keine Börse wie jede andere.
Ein ausgewähltes Publikum zahlt sich aus
Das zeigte sich gleich im Eingangsbereich der eleganten Aula. Nicht nur sind stattliche 20 Dollar Eintritt zu berappen (mit denen Besucher aber immerhin an allen drei Tagen Zutritt erhalten), sondern jeder erhält ein eigenes Namensschild. Und das ist äußerst nützlich, denn hier tummeln sich Sammler, Wissenschaftler, Fachschriftsteller und Experten – und nicht selten alles in einer Person. Diese Schildchen waren meine Rettung; trotz schwachem Personen- und Namensgedächtnis konnte ich viele Besucher, die ich vor allem über E-Mails kannte, gleich mit dem Namen ansprechen. Ich war ja so dankbar!
Doch das klappt natürlich nur, weil die Veranstaltung nicht auf große Besucherzahlen abziehlt. „Sind dieses Jahr mehr oder weniger Besucher da?“ Bei der Frage gingen die Meinungen unter den Händlern auseinander, aber eigentlich interessiert das dort auch niemanden. Einig waren sich alle darin, dass die richtigen Besucher da waren, nämlich die, die nicht nur guckten, sondern auch kauften. Die Geschäfte liefen gut, sehr gut, hervorragend, so die einhelligen Bewertungen bei strahlenden Gesichtern. Entsprechend ausgelassen war bei aller Betriebsamkeit die Stimmung.
Angebote für Profis: Auktionen und Early Birds
Zwei Bausteine zeigen, dass sich hier Profis tummelten. Am 10. Januar begannen die Besichtigungen für die offiziellen Auktionen, deren einzelne Sessions über die ganze Woche verteilt waren. Heritage, Spink, Classical Numismatic Group, The New York Sale (ein Zusammenschluss von M&M Numismatics, Sovereign Rarities, Dmitry Markov und Ira & Larry Goldberg), Stack’s Bowers und Baldwin’s of St. James warteten auf mit ausgewählten Kabinettstücken, Raritäten und gepflegten Sammlungen. Auch Künker bot einen Einblick in die Sammlung Samel, die in der kommenden März-Auktion angeboten wird.
Neben den Auktionen gibt es jedes Jahr noch ein besonderes Angebot für Profis: Am Donnerstag, dem 16. Januar, hatten die „Early Birds“ privilegierten Zutritt zur Börse, um sich die besten Würmer aus dem Angebot zu picken. Das taten sie dann eifrig und der Saal brummte vor Betriebsamkeit. Schließlich sah jeder zu, dass er seinen Eintritt von 125 Dollar mit guten Fundstücken wieder reinholte!
Schnacken, lachen, kaufen
Vom 17. bis 18. Januar öffnete die Börse dann auch für das allgemeine Publikum. Hier ging es nun etwas ruhiger zu, aber fleißig gekauft wurde natürlich bis zum letzten Moment. Aber eine Börse – und die NYINC ganz besonders – ist bei allem Handeln auch eine gute Gelegenheit, Kollegen und Freunde wiederzusehen, neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Rund 115 Händler waren vertreten aus den USA und Frankreich, Italien und Spanien, Monaco, Großbritannien und man möchte fast sagen: aus aller Herren Länder. Internationales Flair ist hier immer gegeben. Überzeugen Sie sich davon in unserer Bildergalerie!
Auch verschiedene Verbände und Organisationen nutzen diesen Termin gerne für Mitgliedertreffen. Nirgends bekommt man die Kollegen aus Übersee so leicht zusammen wie zu diesem Januartermin.
Ein paar weitere Impressionen des Veranstaltungsortes sehen Sie noch im Bericht der NYINC von 2019.
Über die Börse erfahren Sie mehr auf der Website der NYINC.
Dort finden Sie auch die Kontaktdaten der Veranstalter, falls Sie an einem Tisch für 2021 interessiert sind. Dann findet die NYINC vom 14. bis 17. Januar 2021 statt. Direkt kontaktieren können Sie den Organisator Kevin Foley über das Kontaktfomular.