Römische Soldaten im Hochgebirge

Archäologische Arbeiten auf dem Septimerpass in der heutigen Südostschweiz. © Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften / Foto: Werner Zanier.
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Am Mittwoch, den 12. Oktober 2022, laden das kelten römer museum manching und der Keltisch-Römische Freundeskreis – Heimatverein Manching e. V. gemeinsam zur nächsten Veranstaltung der beliebten Reihe „Manchinger Vorträge zur Archäologie und Geschichte“ ein. Ab 18:00 Uhr referiert Dr. Werner Zanier (Bayerische Akademie der Wissenschaften, München) zum Thema „Römische Soldaten im Hochgebirge – Das augusteische Zeltlager auf dem Septimerpass“.

Die ersten Metallfunde vom Septimerpass in der südöstlichen Schweiz wurden im Jahr 2004 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von einem Sondengänger vorgelegt. In den Jahren 2007 und 2008 kam es dann zu gemeinsamen archäologischen Untersuchungen des Archäologischen Dienstes Graubünden und der Münchner Akademie.

Auf der Passhöhe des Septimer (2340 m ü. M.) bot ein 1,3 ha großes römisches Militärlager Platz für maximal 600 Soldaten, die in Zelten untergebracht waren. Im Norden und Süden wurde das Lager durch Rasensoden-Wälle begrenzt. Unter den etwa 950 antiken Metallfunden dominieren Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände. Gestempelte Schleuderbleie und eine in Stein geritzte Inschrift bezeugen die Anwesenheit von Soldaten der 3., 10. und 12. Legion.

Es handelt sich um das höchstgelegene Militärlager im gesamten Römischen Reich. Das Zeltlager wurde wohl zur Vorbereitung des sogenannten Alpenfeldzuges von 15 v. Chr. eingerichtet und diente saisonal bis etwa 16/17 n. Chr. der Sicherung und Kontrolle des Passübergangs. Derzeit werden die Grabungsergebnisse im Rahmen eines interdisziplinären Projektes ausgewertet.

Werner Zanier berichtet über den aktuellen Bearbeitungsstand und bindet die Ergebnisse in einen größeren historischen Rahmen ein: Unter Kaiser Augustus stießen römische Truppen nach Norden vor, um den Alpenbogen und sein nördliches Vorland bis zur Donau zu erobern. In der Folgezeit wurden die Alpenprovinzen, Rätien und das Noricum fest in das Imperium integriert.

Die aktuelle Sonderausstellung „Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen“ ist am 12.10.2022 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nach aktuellem Stand nicht erforderlich.

 

Hier gelangen Sie zur Website des kelten römer museum manching.

Lesen Sie mehr zur aktuellen Sonderausstellung „Im Dienste Roms. Legionen und Hilfstruppen“.