5. Februar 2015 – Opulentissima Patavium – der heutige Besucher kann sich das „prächtige Padua“, als das es in der römischen Kaiserzeit weithin bekannt war, kaum noch vorstellen. Nach den zahlreichen Naturkatastrophen und Plünderungszügen von Barbaren hat die Blütezeit der antiken Siedlung nur dürftige Spuren hinterlassen. Eine Ausstellung im kommunalen Museum Paduas gibt noch bis 1. März 2015 wenigstens eine Ahnung dieser Pracht zur Zeit des Augustus.
Das Eingangstor zur sogenannten Arena Romana in Padua, den Resten des römischen Amphitheaters. Foto: Filippof / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en
Der Ort rühmte sich ebenso wie Rom seiner trojanischen Herkunft. 59 v. Chr. wurde der große Schriftsteller und Historiker Titus Livius in Patavium geboren. Unter Augustus blühte die Stadt offenbar auf. Architekturfragmente und kostbare Mosaikreste aus Privathäusern zeugen von der Pracht, die der Ort bot.
Eine Grabstele zeigt die Porträts der Cartorii, einer Unternehmerfamilie, die durch die Ziegelproduktion reich geworden war. Ziegel waren der Beton der augusteischen Zeit, elementarer Rohstoff für alle Arten von Bauten. Der teure Marmor kam höchstens als äußere Verzierung zum Einsatz.
Augustus. Aureus, 7-6 v. Chr., Lugdunum. Padova, Musei Civici, Museo Bottacin, inv. 101/1886.
Die Ausstellung versammelt Objekte aus allen Bereichen: Inschriften erzählen vom alltäglichen Leben, Amphoren vom Handel, zahlreiche Münzen belegen ein aktives Wirtschaftsleben. Das Prunkstück der numismatischen Exponate ist ein prächtiger augusteischer Aureus.
Nähere Informationen zur Ausstellung „Opulentissima Patavium. Padova nell’età di Augusto“ finden Sie auf der Seite der kommunalen Museen von Padua.