Sensation aus Völs: Römische Schnellwaage mit Bacchus

[bsa_pro_ad_space id=4]

28. Juni 2012 – In einer großen Aktion stellen 100 österreichische Museen besondere Objekte ihres Bestandes vor. Hin und wieder findet sich auch etwas, das denjenigen, der an Wirtschafts- und Geldgeschichte interessiert ist, fasziniert wie diese Rekonstruktion einer römischen Schnellwaage. Nun warten wir nur noch darauf, wann endlich die erste Münze oder Medaille zum Objekt des Tages wird.

Eine römische Schnellwaage mit Laufgewicht in Büstenform des Gottes Bacchus. Foto: Museum Thurnfels, Völs, Tirol.

Sensationelle Entdeckung: Der römische Gott, der fast 2000 Jahre unter der alten Pfarrkirche in Völs lag, zählt in ganz Tirol zu den bedeutendsten und schönsten Funden dieser Art.
Bei Renovierungsarbeiten in der alten Pfarrkirche, die heute als Aufbahrungsstätte und für kulturelle Veranstaltungen dient, führten Archäologen des Institutes für Ur- und Frühgeschichte in Innsbruck im Frühjahr 1999 Ausgrabungen durch und machten überraschende Entdeckungen. Knapp unter dem heutigen Fußboden verbergen sich Reste eines spätrömischen Gebäudes etwa des 3. Jahrhunderts. Aus den erhalten gebliebenen Bodenschichten bargen die Ausgräber eine Reihe von Funden, die einen faszinierenden Einblick in den Alltag der ehemaligen Bewohner gestatten.

Detail des Laufgewichts. Foto: Museum Thurnfels, Völs, Tirol.

Der wohl aufsehenerregendste Fund gelang den Archäologen mit der Bergung des Laufgewichts einer römischen Schnellwaage. Dargestellt ist der Gott Bacchus in seiner jugendlichen Form. Er gilt als Gott der Freude und Geselligkeit, der Fruchtbarkeit und des Weines. Das Völser Stück gehört zu den Büstengewichten und stammt aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts; es ist aus Bronze gegossen und mit Blei gefüllt. Die Öse am Kopf verrät seine Funktion als Waagengewicht. Ihr Gewicht betrug bei der Bergung ca. 1038 g. Der Völser Bacchus ist das zurzeit einzige erhaltene derartige Stück in Nordtirol.

Die Seite der Aktion insMuseum finden Sie hier.