Siamesische Porzellantoken in Duisburg

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14. Juni 2012 – Das Stadtmuseum Duisburg zeigt noch bis 30. September 2012 die Ausstellung „Siamesische Porzellantoken. Vom Spielgeld zum Kleingeld“. Lassen Sie sich faszinieren von so kuriosen wie exotischen Objekten aus Südostasien und angrenzenden Ländern. Kaum ein anderes Gebiet der Numismatik ist so eigenwillig wie das der Porzellantoken, die von Ihrem Ursprung her nur „Casino-Chips“ bzw. „Jetons“ waren, bevor sie aufgrund eines Kleingeldmangels zum Kleingeld wurden.

Token aus rotem Glas, Vs. Schriftzeichen „Ts’ai-Yüan Kuang-Chin“ = „Unerschöpflich große Geldquellen“, Rs. Wertzeichen „Ch’ien“.

Im Rahmen des Ausstellungsprogramms der Numismatischen Gesellschaft Speyer war die Ausstellung schon in etwas kleinerem Format im März / April 2012 in der Sparkasse Speyer zu sehen. Sie wird nun im größerem Rahmen und mit mehr Stücken im Stadtmuseum Duisburg präsentiert.
Sie zeigt einen sehr exotischen Ausschnitt aus der Numismatik, denn die Porzellanstücke waren ein lokales, nur in Siam vorkommendes Zahlungsmittel, für das es sonst in dieser Art niergendwo auf der Welt Vergleiche gibt.
In der Sammlung Köhler-Osbahr befindet sich ein bedeutender Bestand von ca. 3.300 Stücken, wovon hier eine Auswahl, angereichert durch Leihgaben zweier privater Sammler, gezeigt wird.

Doppelfisch-Token (Glückssymbol), Rs. Wertzeichen „Hung-Ch’ien“ = „Glücks-Ch’ien“.

Der südostasiatische Raum mit den Staaten Siam (Thailand), Laos, Burma und Kambodscha ist reich an prämonetären Geldformen. Viele Ethnien entwickelten über die Jahrhunderte eigene und eigenwillige Zahlungsmittel. Fast immer stand „Metall“ dabei im Vordergrund. Doch nicht nur Gold und Silber, sondern auch Blei, Zinn, Bronze und Messing waren sehr wertgeschätzt.
Schmuckgelder, Barrengelder und die Kugelmünzen waren Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel und wurden nicht selten permanent am Körper getragen.

Token in Form einer Erdbeere, Rs. Schrift- und Wertzeichen „I-Ho“ = „Gerechtigkeit und Wunscherfüllung – ein Fang“.

Unter den Naturmaterialien fand, wie in anderen Teilen der Erde auch, besonders die Kaurischnecke Verwendung. Auch diese wurden in Metall nachgeahmt und als Zahlungsmittel und Spieltoken benutzt.

Die ausgestellten Zahlungsmittel sowie die älteren Token aus Metall und verschiedenen Materialien sollen den Entwicklungsweg zu den Porzellantoken verdeutlichen, die nur zwischen 1821 und 1875 hergestellt worden sind. Erstmalig können auch zwei originale Tokenformen gezeigt werden.

Ein komplizierter Würfelbecher aus Metall.

Abgerundet wird die Ausstellung mit Objekten, die in unmittelbaren Zusammenhang mit Geld und Zahlungen stehen, darunter Geldkisten, Waagen und Gewichte sowie Objekte, die Einblicke in das „Glücksspiel“ geben, so z. B. Postkarten und verschiedene Würfelbecher.

Das Stadtmuseum Duisburg präsentiert Ihnen seine Themen sehr anschaulich, schauen Sie sich einmal um!

In der Sammlung Köhler-Osbahr finden Sie übrigens auch zahlreiche spannenden Münzen aus der ganzen Welt.

Einen ausführlichen Artikel mit Bildern finden Sie auch zur Porzellantoken-Ausstellung in Speyer.

Falls Sie sich für Glücksspiel interessieren, beachten Sie doch auch die Ausstellung im MoneyMuseum in Zürich.