Staatsanwaltschaft Hannover übergibt 618 antike Münzen an der Museum August Kestner

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7. Januar 2010

von Ursula Kampmann

Am 25. November 2009 übergab die Staatsanwaltschaft Hannover 618 antike Münzen an das Museum August Kestner. Sie waren 2003, im Rahmen einer Ermittlung wegen Geldwäsche, sichergestellt worden. Nach der Verjährung des Verfahrens entschied die Stadt Hannover sie über die so genannte „präventive Gewinnabschöpfung“ zu beschlagnahmen.

Der ermittelnde Staatsanwalt, Oliver Eisenhauer, übergibt der Numismatikerin des Museums August Kestner, Dr. Simone Vogt, die 618 Münzen.

Am Beginn der Geschichte steht ein skeptischer Angestellter der Deutschen Bank, der sich über einen ihm völlig fremden Kunden wunderte, der ein Schließfach mieten wollte. Im Tresor packte der Mann seine Plastiktüten aus. Zum Vorschein kamen Münzen. Im Rahmen des Geldwäschegesetztes fragte der Vertreter der Bank, woher denn die Münzen seien. Als der Kunde daraufhin keine befriedigende Antwort gab, holte man die Polizei. Die stellte fest, daß es kaum stimmen konnte, daß das Material von der Münzenbörse in Hannover stamme. Der Präsident der Numismatischen Gesellschaft von Hannover, Dr. Manfred Gutgesell, bestätigte, an keinem der Stände die selteneren Stücke des Ensembles gesehen zu haben. Daraufhin leitete die Staatsanwaltschaft Hannover ein Verfahren ein.
Eine Verhandlung fand nie statt. Der Angeklagte war in sein Heimatland abgereist. Die Anklage verjährte, und so stellte sich die Frage, was nun mit den Münzen geschehen sollte. Das Ordnungsamt der Stadt Hannover erließ einen Verwaltungsbescheid, gegen den der ursprüngliche Eigentümer keinen Einspruch einlegte, und so wurden die Stücke im Rahmen der präventiven Gewinnabschöpfung beschlagnahmt.
Ein Eigentümer fand sich trotz intensiver Nachforschungen nicht. So entschied man, die 618 Stücke dem Museum August Kestner zu übergeben, das sich sehr über den Zuwachs freut. Ein Teil der Kostbarkeiten wird ab Februar in zwei Vitrinen zu sehen sein.