Tradition meets Innovation – die 27. Mint Directors Conference

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von Ursula Kampmann

12. Juni 2012 – Mittlerweile ist es das 27. Mal, dass sich die Vertreter der Münzstätten, Zentralbanken und technischen Zulieferer zu einer Mint Directors Conference treffen. Die Münze Österreich hatte nach Wien eingeladen. Dass Wien immer eine Reise wert ist, zeigte allein schon die Zahl der Teilnehmer: 428 Vertreter aus aller Welt hatten sich angemeldet.

Impressionen vom Heurigen.

Der erste Abend sollte der letzte entspannte Moment sein. Es ging zum Heurigen. Mit wenig Reden, viel Musik, ein bisschen Gesang und Mengen von Wein, begann der Kongress. Fürwahr eine wunderbare Gelegenheit, alte Freundschaften wieder aufzufrischen, neue zu schließen und die richtige Atmosphäre herzustellen, um die nächsten Tage sachlich und kollegial über die brennenden Probleme der Branche zu sprechen.

Impressionen vom Heurigen – mit Tracht.

Gleich eine ganze Reihe von österreichischen und deutschen Delegierten hatten die Gelegenheit genutzt, ihre Tracht aus dem Schrank zu holen und boten so für die Kollegen aus Übersee eine zusätzliche Attraktion.

Impressionen vom Heurigen.

Ein großes Kompliment geht an die hervorragende Organisation des Heurigen. Mehr als 400 Gäste in so kurzer Zeit mit so köstlichen österreichischen Schmankerln zu versorgen, war eine gewaltige Leistung.

Wollen Sie nochmal in der Heurigenmusik schwelgen? Hier geht’s zu einem Potpourri von Wiener Liedern mit 50er Jahre Charme.

Blick in den Tagungssaal.

Montag, 8.30. – Schon der Zeitpunkt der Kongresseröffnung fiel unter das Thema „Challenge“. Der Saal war gigantisch. Im ersten Moment hatte man das Gefühl, dass ein Spiegel ihn optisch verdoppeln würde. Aber auf den zweiten Blick wurde klar, dass er wirklich für die über 400 Teilnehmer Platz bot.

Foto Eröffnung.

Eine Gruppe von österreichischen Jagdhornbläsern umrahmte die Eröffnung, die vom Gastgeber und stellvertretenden Direktor der Mint Directors Conference, Magister Gerhard Starsich, und vom amtierenden Präsidenten der MDC, Ross MacDiarmid, bestritten wurde.

Die erste Generalsitzung war dem Thema „Zukünftige Zahlungssysteme“ gewidmet. Die beruhigende Botschaft: Laut Carmen Whateley von Vodacom sind Zahlungsmethoden additiv, was bedeutet, sie können problemlos nebeneinander existieren. Jeder benutzt für verschiedene Situationen unterschiedliche Zahlungsmethoden. Und das heißt, Bargeld bleibt, weil Bargeld in bestimmten Lebenslagen einfach praktisch ist. Weil sich nun der Geldbedarf immer weiter ausdehnt, wird auch der Anteil des Bargelds größer.
Natürlich kann man das auch anders sehen, aber wer möchte sich schon an so einem schönen Morgen den Tag verderben lassen?

Wir haben für Sie die meisten Vorträge kurz mit Inhaltsangaben zusammengefasst. Wenn Sie das interessiert, klicken Sie hier.

Die Abtei Melk. Ziel des Damenprogramms.

Während die Delegierten sich über aktuelle Probleme der Münzherstellung austauschten, wurde den Begleitpersonen ein wunderschönes Programm geboten.
Mit dem Bus ging es zur berühmten Abtei Melk, deren prachtvolle Barockkirche und noch prächtigere Bibliothek zu den schönsten Innenräumen der Periode zählen.

Dieses Stück der Donau gehört zum Schönsten, was Österreich zu bieten hat.

Von dort aus fuhr man mit dem Schiff nach Dürnstein, wo Richard Löwenherz einst gefangen gesessen hatte. Mit der Ausprägung des Lösegelds für seine Freilassung soll – so die schöne Legende – die Münzstätte Wien ihre Tätigkeit aufgenommen haben. Tatsächlich dürfte laut jüngsten Forschungsergebnissen bereits vorher in Wien eine Münzprägung gegeben haben.

Wenn Sie noch einmal erleben wollen, wie schön Dürnstein vom Schiff aus ist, klicken Sie hier.

Treffen vor dem Musikverein.

Alle Kongressteilnehmer trafen sich wieder am Abend, um im Musikverein an einem Konzert der Wiener Philharmoniker teilzunehmen. Wer sich für klassische Musik interessierte, war begeistert. Karten für die Konzerte im Musikverein zu bekommen, ist selbst für Wiener eine hohe Kunst. Es war also ein einmaliges Erlebnis, das dem internationalen Publikum die Bedeutung der Stadt Wien als Zentrum der klassischen Musik näher brachte.

Empfang im Gläsernen Saal.

Zunächst traf man sich im so genannten Gläsernen Saal. Dabei handelt es sich um ganz moderne Architektur, die erst im Jahr 2004 eröffnet wurde, um zusätzlichen Platz für Proben, Konferenzen und Empfänge zu haben.

Der Goldene Saal.

Danach übersiedelten alle in den Goldenen Saal, den Konzertsaal, der seinen Ehrennamen „Golden“ wegen seiner phantastischen Akustik erhalten hat. Er gilt als einer der besten Konzertsäle der Welt, und man hat ihn in Amsterdam, Basel, Boston, Leipzig und Zürich nachgebaut. Die Wiener Philharmoniker, die wir dann hörten, sind durch ihre Neujahrskonzerte ja sowieso derart weltbekannt, dass man dazu nichts sagen muss.

Karyatide im Goldenen Saal.

Wir hörten mit dem Dirigenten Riccardo Muti zunächst von Salieri, dem vor allem durch den Film „Amadeus“ bekannten Zeitgenossen Mozarts, das Lob der Musik Venite Gentes. Danach das Trompetenkonzert in Es-Dur von Haydn mit Hans Peter Schuh als Solist. Nach der Pause folgte Schuberts Symphonie Nr. 8 in C-Dur.

Wenn Sie die Wiener Philharmoniker mit ihrem berühmten Radetzky Marsch erleben wollen, klicken Sie hier.

Ricardo Muti bei der Eröffnung der venezianischen Oper San Fenice erleben Sie hier.

Wenn Sie das Allegro des Trompetenkonzerts mit Hans Peter Schuh noch einmal hören wollen – allerdings in einer schlechten Tonqualität – klicken Sie hier.

Eine Aufnahme des Bayerischen Rundfunks von Schuberts Achter gibt es hier.

Blick in den Vortragssaal.

Wer nicht zum Kreis der Münzstätten gehörte, durfte am Dienstag ein bisschen länger schlafen. Die Sitzung zu neuen Maßnahmen zur Fälschungsbekämpfung war nur für den innersten Zirkel der Betroffenen.

Blick in den Vortragssaal.

Und das Ausschlafen tat gut, denn auch der zweite Tag war angefüllt mit 21 Vorträgen aufgeteilt in sechs Sitzungen.

Kaffeepause.

Gut, dass genügend Pausen zwischendurch angesetzt waren. Sie boten nicht nur die Möglichkeit, genug Koffein aufzunehmen, um aufmerksam bis zum Schluss jeden Vortrag zu verfolgen. Hier gab es auch die Gelegenheit zum entspannten Networking. Um 16.30 endete der Kongress mit einer Zusammenfassung von Ross MacDiarmid. Ein Kunststück in 20 Minuten 35 Vorträge zu erwähnen.

In der Hofreitschule.

Höhepunkt des Programms für all diejenigen, die nicht zu den Vorträgen gehen mussten, war der Besuch der Wiener Hofreitschule mit ihren berühmten Lipizzanern.

Wenn Sie einen kleinen Bericht über die Spanische Hofreitschule sehen wollen, dann klicken Sie hier.

Möchten Sie lieber einen Auftritt miterleben, hier der letzte Auftritt des legendären Hengsts Mantua.

Luftaufnahme der Hofburg von einem Ballon aus, um 1900. Quelle: Wikipedia.

Das Gala-Dinner fand in dem nobelsten Rahmen statt, den man sich nur denken konnte, der kaiserlichen Hofburg, Residenz der Habsburger und damit Jahrhunderte lang das Zentrum des Habsburgerreiches.

Kapelle im Schweizerhof.

Eine Kapelle erwartete uns – sehr zur Freude aller anwesenden Touristen – im Schweizerhof, der seinen Namen nach der Schweizer Söldnern hat, die hier unter Franz I. Stephan und Maria Theresia die Torwache stellten.

Ein Garderegiment stellt die Ehrenwache.

Vorbei am Garderegiment ging es die Prachttreppe hinauf zu einen Empfang, …

Der Festsaal.

… ehe alle Gäste im prachtvollen Festsaal Platz nahmen.

Die Fahne der MDC wird in den Saal getragen.

Höhepunkt der Veranstaltung war der Moment, als die Fahne der MDC hereingetragen wurde, um an die Gastgeber der nächsten MDC, die Casa de Moneda de Mexico übergeben zu werden.

Gerhard Starsich und Marcelo de los Santos.

Gerhard Starsich, Präsident der Münze Österreich, übergab die Fahne an Marcelo de los Santos, CEO der Casa de Moneda de Mexico.

Während des Galadinners wurden auch die Preise für die schönsten Münzen übergeben. Wenn Sie wissen wollen, wer die Preise gewann, klicken Sie hier.
Sie finden unter diesem Link auch die Preisträger des Verpackungswettbewerbs.

Die Debütantinnen und ihre Tanzpartner.

Eine große Überraschung war der Auftritt der Debütantinnen und ihrer Tanzpartner. Sie zeigten in Perfektion, wie der Wiener Walzer getanzt wird. Und einige Anwesende machten ihnen in Sachen Perfektion durchaus Konkurrenz, als es hieß: „Alles Walzer“.
Als es jedoch an die Quadrille ging, wäre Perfektion eigentlich eher langweilig gewesen…

Wenn Sie sehen möchten, wie die Wiener Debütantinnen den Opernball eröffnen, klicken Sie hier.

Um mitzuerleben, dass sich auch die Prominenz des Opernballs nicht ganz einig ist, wie die Quadrille getanzt werden muss, dafür schauen Sie sich dieses kleine Filmchen an.

Fahrt mit dem Majestic Imperator nach Salzburg.

Und damit war die Konferenz beendet. Wer sich für die Post-Conference Tour angemeldet hatte, den brachte der Nostalgiezug Majestic Imperator nach Salzburg.
Ein ganz großes Kompliment an die Münze Österreich und das Vorbereitungsteam unter Kerry Tattersall. Wien hat sich von seiner besten Seite gezeigt.

Alle Bilder © Münze Österreich.