Verlebte Münzen

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15. Oktober 2015 – Mit der Ausstellung von Fotografien des amerikanischen Künstlers Stephen Sack wird das Museum August Kestner zur Heimstatt „verlebter“ Münzen, solcher Münzen, denen man die Spuren ihrer bewegten Geschichte deutlich ansieht. Ein großer Teil der Münzfotos wird zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. 

Münzen aus dem Coventina-Brunnen am Hadrian’s Wall. © Landeshauptstadt Hannover, Museum August Kestner, Foto: Stephen Sack.

Für antike Münzen und solche Geldstücke, deren historische Bedeutung zu entschlüsseln ist, ist das Museum seit jeher zuständig. Neu sind die transzendenten Mitteilungen der alten Münzen, die der Betrachter mit Hilfe der großformatigen Fotos zu vernehmen glaubt. Wir zeigen als Premiere eine Werkserie, die der Künstler selbst „The Room of Lost Coins“ nennt.

Aus der Serie „Angels don’t wear shoes“. © Landeshauptstadt Hannover, Museum August Kestner, Foto: Stephen Sack.

Es werden etwa 60 Kunstwerke in der Ausstellung zu sehen sein, die zum Teil zum Frühwerk Stephen Sacks mit Bildern römischer Münzen gehören. Ein weiterer Teil widmet sich Münzen mit religiös-christlichen Motiven: Die Heiligen erscheinen hier wie geisterhafte Akteure.

1 Euro Griechenland. © Landeshauptstadt Hannover, Museum August Kestner, Foto: Stephen Sack.

Darüber hinaus zeigt die Ausstellung die jüngsten Arbeiten Stephen Sacks zum Thema Euromünzen: Kaum älter als 13 Jahre und dennoch vom krisengeplagten Leben gezeichnet.

20 Eurocent. © Landeshauptstadt Hannover, Museum August Kestner, Foto: Stephen Sack.

Stephen Sack faszinieren nicht solche Münzen, die wegen ihrer prachtvollen Erhaltung und der attraktiven  Bildmotive dem Betrachter gefallen. Es sind vielmehr die abgegriffenen und  verkrusteten Stücke, deren Prägungen metaphysisch erscheinen. 

Aus der Serie „The metalmirror“. © Landeshauptstadt Hannover, Museum August Kestner, Foto: Stephen Sack.

Man schaut auf sie wie in das Gesicht eines betagten Menschen mit den Spuren eines langen Lebens. Genau diese Spuren führt der Fotograf vor Augen und fordert damit unseren gewohnten Blick auf historische Münzen heraus.

1 Euro Deutschland. © Landeshauptstadt Hannover, Museum August Kestner, Foto: Stephen Sack.

Der Künstler wurde 1955 in Plainfield bei New York geboren. Wie viele von uns, hat er als Kind ungewöhnliche Gegenstände gesammelt, bei ihm waren es Münzen. Sein Studium der Wirtschaft und Geschichte mag eine direkte Folge dieser Sammelleidenschaft gewesen sein, aber ein Aufenthalt in Europa Ende der 1970er Jahre führte zur Abkehr von dem Interesse für Ökonomie und einer Hinwendung zu einem Leben als Künstler nach einer Ausbildung an der Kunstakademie in Brüssel. In Brüssel lebt und arbeitet Stephen Sack noch heute. 

Aus der Serie „Psyché“. © Landeshauptstadt Hannover, Museum August Kestner, Foto: Stephen Sack.

Die ersten Münzfotos wurden 1983 gezeigt. Seitdem hat der Künstler seine Technik weiter entwickelt, die nun Verfahren für naturwissenschaftliche Fotos ähnelt und eine maximale Farbigkeit der verlebten Münzen erreicht. Die Bilder sind grundsätzlich nicht nachkoloriert; die Farben befinden sich bereits in den Münzen. Die Abzüge sind Pigmentdrucke auf Fotopapier. 

Die Ausstellung konnte mit Unterstützung der Münzhändler Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG (Osnabrück), Bühnemann Nachf. (Hannover), Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH (München) und Emporium Hamburg Münzhandelsgesellschaft mbH realisiert werden.

Zum Museum August Kestner kommen Sie hier.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden Sie hier.

Zusätzliche Informationen zur Ausstellung finden Sie ebenfalls auf der Seite des Museums.

Mehr über Leben und Schaffen des Künstlers Stephen Sack erfahren Sie auf seiner eigenen Website.