26. August 2010 – Ja, wir berichten gerne über neue Münzausstellungen. Die Kuratoren sind uns dankbar, denn welche Zeitung interessiert sich sonst dafür? Münzausstellungen haben es schwer, in die Medien zu kommen.
Nicht so, wenn es sich um eine kleine Ausstellung des Ägyptischen Museums handelt und der bei europäischen Museen ob seiner unverschämten Forderungen gefürchtete – wir erinnern uns alle an seine Forderung, Nofrete zurückzugeben – Dr. Hawass sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Dann wird selbst eine kleine Kabinettsausstellung zu einer Pressemeldung, die es bis in die „Times of India“ schafft.
Wir kümmern uns um unsere Kulturgüter! So lautet die Botschaft, die implizit vermittelt werden soll. Daß es wohl jedem Kurator eines europäischen Museums aus seinen Beständen gelingen würde eine „Sammlung“ auszustellen „die noch nie in einer Ausstellung zu sehen“ war, das weiß der Eingeweihte, nicht der Leser der Publikationen, die nun plötzlich über Münzen berichten als gäbe es so etwas nur in Ägypten.
Und was lehrt uns das? Ganz einfach, jeder, der mit Münzen zu tun hat, müßte genauso ein guter Öffentlichkeitsarbeiter wie Dr. Hawass werden. Schade nur, daß von uns niemand seine Lobbyarbeit – wie er – vom Staat bezahlt bekommt.
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Wenn Sie den Einführungstext der vor Ort verteilten Broschüre lesen wollen, klicken Sie hier.
Wer einen Touristen durch das Ägyptische Museum von Kairo begleiten möchte, kann dies hier tun.