Vom Volksmund überliefert – Geld in Sprichwörtern

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von numiscontrol

29. Mai 2014 – Im Alltag hört man sie immer wieder, obwohl sie schon oft hunderte Jahre alt sind: „Geld regiert die Welt“ oder „Morgenstunde hat Gold im Munde“. Wer kennt sie nicht, die Sprichwörter, die der Volksmund überliefert? Numiscontrol ging der Frage nach, warum viele noch heute so aktuell sind.

Auf die Idee, nach den möglichen Gründen für die immer noch ungebrochene Aktualität von Sprichwörtern und Redewendungen zu suchen, brachten mich die Worte meiner Frau: „Frauen machen aus Pfennigen Taler, Männer dagegen aus Talern Pfennige.“
Dabei war gerade ich doch stolz auf mein eben zum Supersparpreis erworbenes Sonderangebot aus dem Baumarkt. Ganze 50 Prozent hatte ich nach dem Werbeplakat eingespart. Auf meinen Protest setzte sie aber gleich noch einen Spruch drauf: „Die Frau im Haus, so selber wacht, aus einem Pfennig zehne macht.“

Trotz intensiver Suche konnte ich weder den Ursprung, noch einen Autor erfahren. Beide Sprichwörter müssen also schon sehr alt und von Generation zu Generation weitergegeben worden sein. Bei der Suche stieß ich auf einen anderen alten deutschen Spruch, der da lautet: „Ist Geld die Braut – so wird die Ehe selten gut.“ Oh, wie viel Wahrheit steckt da noch heute drin, alles ist aktueller denn je.

Die verschiedensten Sprichwörter befassen sich mit dem Thema „Geld“. Schon immer sprach der Mensch gern über das Geld und hatte für den richtigen Umgang mit diesem oft einen passenden Spruch parat, den er zum Besten gab. Auch dann wenn er selbst überhaupt kein Geld besaß und bettelarm war. Kluge Zitate oder volkstümliche Sprichwörter kommen aus den verschiedensten Teilen der Erde und treffen dabei, sind sie übersetzt, auch auf unseren eigenen Alltag vollkommen zu.

Ein altes überliefertes hebräisches Sprichwort lautet: „Geld und Gut machen Mut.“

Dagegen meint ein spanisches Sprichwort: „Ehre und Geld gehen nicht in denselben Sack.“

Aus dem dänischen Alltag stammt der Spruch: „Geld spricht mehr als zwölf Gerichtsleute.“

Die belgische Redewendung spricht sinnbildlich von der Macht des Geldes, wenn es da heißt: „Wer Geld hat, kann den Teufel tanzen sehen.“

Und von dem alten „griechischen Geschichtsschreiber“ Herodot soll das Zitat stammen: „Wärst du nicht unersättlich nach Geld und schnödem Gewinn, so hättest du mein Grab nicht geöffnet.“

In der Lausitz, in der Gegend von Bautzen, wird ja noch heute Sorbisch gesprochen. Die Sorben und Wenden pflegen weiterhin ihren über viele Jahrhunderte überlieferten Kultur- und Sprachschatz. Die sorbischen Sprichwörter: „Wer langsam zu Geld gekommen ist, schätzt es.“ oder „Wer gegen die Herren klagt, braucht einen Gelddrachen.“, treffen sicher noch heute zu. Der „Gelddrachen“ ist dabei eine sorbisch-wendische Sagengestalt, die in vielen Sprichwörtern begegnet.

Interessanterweise kommen auch die Fälschungen von Geld immer wieder in den Überlieferungen zu Wort.
„Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“ heißt es oft. Der Ausspruch trifft dabei den Nagel völlig auf den Kopf. Der Volksmund hatte vollkommen Recht, wenn er die Münzfälschungen von Friedrich dem Großen mit „Von außen schön, von innen schlimm. Von außen Friedrich, von innen Ephraim!“ bezeichnete und sich einen Spott daraus machte. Friedrich II., auch Friedrich der Große genannt, gilt als einer der größten Geldfälscher aller Zeiten. Übrigens handelt es sich bei ihm wohl auch um den einzigen Geldfälscher, der es zu numismatischen Ehren brachte und auf einigen Gedenk- und Sondermünzen erschien.

Wie treffend klingt dazu das Zitat von Dieter Schmiedl-Neuburg: „Falschgelddelikte hat es bei allen Kulturvölkern, die über Geld im heutigen Sinne verfügt haben, gegeben; sogar Monarchen und Staaten haben sich bis in die Gegenwart hinein als Falschmünzer betätigt.“

Ich glaube, wunderbar beschreibt folgender Spruch das Thema Falschgeld. Leider ist der Autor nicht überliefert.
„Wer es macht, der sagt es nicht, wer es nimmt, der kennt es nicht.
Wer es kennt, der nimmt es nicht.
Was ist das?
Falschgeld!“

Alle Leser, die in ihrem bisherigen Leben noch nicht zu großem Reichtum gekommen sind, können sich trösten: Die Reichen haben diese Freude am Mammon schon hinter sich gebracht, da ihnen der Reichtum zum Alltag geworden ist. Wir dagegen haben diese Freude noch vor uns! Und werden wir auch keine Millionäre, dann sollten wir uns als Trost immer wieder diesen Spruch zu Gemüte führen: „Der Gesunde weiß nichts von seinem Reichtum!“