10. Mai 2018 – Am 26. April 2018 lancierte die Eidgenössische Münzstätte Swissmint eine neue Sondermünze für Sammler und Liebhaber. Die Goldmünze „Wilhelm Tell“ ist dem wohl berühmtesten Schweizer gewidmet.
Der Erstdruck von Schillers Wilhelm Tell von 1804. Foto: H.-P.Haack / CC-BY-SA 3.0.
Das Wirken von Tell wird erstmals im „Weißen Buch von Sarnen“, einem um 1470 entstandenen vom Obwaldner Landschreiber Hans Schriber verfassten Kopialbuch, erwähnt. Außerdem taucht die Figur Tells zur Zeit der Burgunderkriege im „Lied von der Entstehung der Eidgenossenschaft“ (Tellenlied von 1477) auf. Seine Geschichte wurde 1507 in die Luzerner Chroniken von Melchior Russ und Petermann Etterlin aufgenommen und erstmals gedruckt. Sie fand auch Eingang in die 1508 bis 1516 verfasste Schweizerchronik des Zürchers Heinrich Brennwald. Der Chronist Aegidius Tschudi verdichtete um 1570 die verschiedenen mündlich und schriftlich überlieferten Versionen der Tell-Erzählung zu einer Sage, die er auf das Jahr 1307 datierte. Zur Verbreitung der Tellslegende sorgten auch die volkstümlichen Theateraufführungen in der Innerschweiz. Die Dramatisierung der Tell-Legende durch Friedrich Schiller (Uraufführung 1804) machte die Geschichte zunächst in Europa, später weltweit bekannt. Schiller stützte sich dabei weitgehend auf die Chronik von Aegidius Tschudi. Schillers Schauspiel seinerseits bildete die Grundlage für die Grand opera Guillaume Tell von Gioachino Rossini.
Schweiz / 50 Franken / .900 Gold / 11,29 g / 25 mm / Design: Angelo Boog / Auflage: 4.250.
Frühe Telldarstellungen zeigten Tell je nach Zeitgeist in unterschiedlichsten Gewändern. Tell so wie wir ihn uns heute vorstellen, d. h. in Sennenkutte mit Kapuze und Bart, wurde geprägt durch das Telldenkmal des Bildhauers Richard Kissling (1895) in Altdorf sowie durch das berühmte Tellenbild Ferdinand Hodlers aus dem Jahre 1897. Letzteres diente auch als Vorlage für die neue Sondermünze und erweist damit dem großen Schweizer Maler, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum hundertsten Mal jährt, Referenz. Gestaltet wurde die neue Goldmünze vom Illustrator Angelo Boog.
Weitere Informationen zu der Münzen Sie auf der Webseite der Swissmint.
Zur berüchtigten 25 Franken Goldmünze mit der Aufschrift IN ARMIS LIBERTAS ET PAX lesen Sie unseren Hauptartikel. Wir danken der swissmint für die freundliche Genehmigung ihn in der MünzenWoche zu übernehmen.
Kennen Sie Schillers Wilhelm Tell? Sicher noch nicht so: Michael Sommer erzählt das Theaterstück auf kurzweilige Art und Weise anhand von Playmobilfiguren.
Und wer es ganz eilig hat: In einer Freilichtinszenierung sehen Sie hier nur den Höhepunkt, den Apfelschuss!