Auf ein Date mit den Objekten: „Ping! Die Museumsapp“

„Ping! Die Museumsapp“ macht Museumsobjekte lebendig. In der App erzählen die Objekte von ihrer eigenen Geschichte.
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„Du und Bodenfliese habt ein Match!“ – Huch, was soll das denn heißen? Ganz einfach: Du datest jetzt ein Objekt! Seit Freitag, den 18. Juni 2021, bietet das Badische Landesmuseum seinen Besucherinnen und Besuchern einen ganz neuen und individuellen Zugang zu seinen Sammlungen. „Ping! Die Museumsapp“ funktioniert nach dem Tinder-Prinzip: Swipe left, swipe right – gefällt ein Objekt, wird auf dem Smartphone nach rechts gewischt. Aber Obacht, nicht alle Objekte liken auch zurück. Gibt es jedoch ein Match, ist der erste Schritt getan: Objekt und Besucherin oder Besucher können sich im Chat unterhalten und kennenlernen. Bleibt das Interesse weiter bestehen, lädt das Objekt zu einem Treffen ins Museum ein.

„Ping! Die Museumsapp“ ist Wissensvermittlung und personalisiertes Museumserlebnis zugleich. Die Objekte verteilen sich über alle geöffneten Sammlungsausstellungen im Schloss Karlsruhe – von den Antiken Kulturen bis in die Gegenwart. So findet jede Besucherin und jeder Besucher ihr oder sein ganz persönliches Lieblingsexponat. Und das hat durchaus seinen ganz eigenen Charakter: „Heirate mich!“, begrüßt uns der Bollenhut aus Baden. Während eine antike Vase zum Trinkgelage einlädt, erzählen mittelalterliche Ritter aus ihrem Turnieralltag. Und dem byzantinischen Teller aus der Antike ist von Anfang an völlig klar, dass er ausgewählt wurde – schließlich sei er der „Hauptpreis“! Ganz nebenbei plaudern die Objekte von ihrer Herkunft, ihrer einstigen Funktion und ordnen sich in einen kulturgeschichtlichen Zusammenhang ein.

Gleich mehrere Freundschafts-Geschichten sind in der Museumsapp „Ping!“ möglich. Dank der Funktion, eine ganz persönliche Sammlung auf dem Smartphone anzulegen, lassen sich alle Objekte wiederfinden, mit denen man sich angefreundet hat. Durch den persönlichen Austausch mit den Objekten entstehen völlig neue Gespräche. So können Objekte die Besucherinnen und Besucher auch herausfordern oder Handlungsanweisungen geben. Durch den emotionalen Zugang und den lockeren Gesprächsduktus werden persönliche Beziehungen zu den Objekten entwickelt und die besprochenen Themen bleiben gut in Erinnerung.

Kein Gespräch in der Museumsapp verläuft wie das andere. Je nach Antwortauswahl entwickelt sich der Chat in unterschiedliche Richtungen. Derzeit befinden sich rund 80 Dialoge in der App. Diese wurden in Schreib-Workshops von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Bürgerinnen und Bürgern geskriptet. Die Dialoge aus der Bürgerschaft sind dabei als VIP-Objekte in der App besonders ausgezeichnet. „Das Schreiben der Chats war ein partizipativer und kreativer Prozess. Die Mitwirkenden kamen aus verschiedenen Altersklassen und hatten unterschiedliche Backgrounds. Aus diesem Grund gibt es vielfältige Tonalitäten, witzige Entwicklungen und Plot twists in den Gesprächen“, freut sich Christiane Lindner, die gemeinsam mit Johannes Bernhardt und Silke Hockmann die App im Badischen Landesmuseum umgesetzt hat.

Dating-Apps erfreuen sich gerade zur Zeit der Pandemie großer Beliebtheit. – Wieso nicht mal Museums-Objekte daten? Foto: Tumisu via Pixabay.

Die Stärke der Museumsapp „Ping!“ liegt in der großen Vielstimmigkeit. Alle Objekte haben eine eigene Persönlichkeit und sprechen aus ihrer subjektiven Perspektive. So wird es möglich, ein Thema oder eine Epoche mit verschiedenen Objekten aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Die Besucherinnen und Besucher begegnen so mitunter auch kontroversen Haltungen der Objekte und können ihre eigenen Schlüsse ziehen. „Ping! Die Museumsapp“ eignet sich daher sehr gut für Rapid Response Interventionen, also das schnelle Reagieren auf aktuelle Themen. So ist bereits eine Thementour zu Corona vorhanden. Jederzeit lassen sich neue Objekte aus dem Museum zu aktuellen Themen in Stellung bringen, um ein Nachdenken über die Gegenwart zu ermöglichen.

„Es ist großartig, dass wir die Ersten sind, die die App in der deutschen Museumslandschaft einsetzen können. Damit gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung digitale Zukunft des Museums. Die Anforderungen unserer Besucherinnen und Besucher wandeln sich stetig. Der Wunsch nach individuellen, personalisierten und spielerischen Zugängen zu den Sammlungen wurde mehrfach an uns herangetragen. Und nichts macht uns glücklicher, als wenn jemand ein Objekt findet, mit dem er von nun an eine eigene Geschichte verbindet“, so Eckart Köhne, Direktor des Badischen Landesmuseums. Die Nutzung der App ist kostenfrei und bietet folgende Features:

  • Entdeckungsreise durch alle Abteilungen des Museums
  • Individuelle Auswahl von spannenden Objekten
  • Zusammenstellung eigener Touren
  • Tourenvorschläge nach Anlässen oder Stimmungen: zum Nachdenken, Spaß haben, das Museum in neun Objekten, für Kinder usw.
  • Tourenvorschläge zu aktuellen Themen: Covid19, #metoo usw.
  • Aufbau einer eigenen Sammlung und Freischaltung neuer Levels und Objekte
  • Anpassung von Schriftgröße und Textgeschwindigkeit
  • Verfügbar in Deutsch und Englisch
  • Läuft auf Android und iOS

 

Online finden Sie weitere Informationen zum Badischen Landesmuseum in Karlsruhe.

Viele Museen versuchen ihre Objekte den Besuchern durch App näherzubringen. Doch wie entsteht eine gelungene Smartphone App?

Die App „Ping! Die Museusmapp“ finden Sie zum Download im Apple App Store oder Google Play Store.