07-12-2015 – 01-01-1970
Auktion „Quintessenz eines Sammlerlebens“
Großer Erfolg der Auktion „Quintessenz eines Sammlerlebens“ – ein Nachbericht aus Wien
Die Spannung war groß am Morgen des 8. Dezember, der Saal des Auktionshauses H.D. Rauch mit zahlreichen Bietern gut gefüllt: Die Sammlung QUINTESSENZ hat schon im Vorfeld international große Aufmerksamkeit erregt. Kein Wunder, denn der Sammler hat während seiner über 40jährigen Aktivität immer wieder gute Stücke gegen bessere ersetzt, die Masse zugunsten der Qualität reduziert und am Ende nur die feinsten Münzen behalten. Zahlreiche Stücke gehören unbestritten zu den besten bekannten Exemplaren. Das Ergebnis ist eine Sammlung, die sicher zu den besten und schönsten Kollektionen gehört, die in diesem Jahr versteigert wurden.
Los 299: RÖMISCHE KAISERZEIT. Licinius I. (308-324), Aureus, Nicomedia (Izmit), Juli 315-316 n. Chr. Calicó 5145 (R2, stgl. Abb.), Depeyrot 16/2. RR, stplfr. Rufpreis: 18.000 Euro, Zuschlag: 37.000 Euro.
Die 465 Nummern umfassende Auktion antiker Münzen von den Griechen bis zur Völkerwanderungszeit hatte zahlreiche Höhepunkte. Verkauft wurde nahezu jedes Los und die Rufpreise wurden oft um das Mehrfache übertroffen. Der Hauptteil der Sammlung lag bei den Gold- und Silbermünzen der Römer, die durchwegs in einmaligen Erhaltungen vorlagen und demensprechende Preise erzielten.
Der sagenhaft schöne Aureus des Licinius I. beispielsweise, das Titelstück der Auktion, erreichte einen Zuschlag von 37.000 Euro und verdoppelte somit den Rufpreis von 18.000 Euro (Los 299).
Los 290: RÖMISCHE KAISERZEIT. Galerius Caesar (293-305), Aureus, Siscia (Sisak), 302-305 n. Chr. Calicó 4934 (R4, dieses Exemplar), Depeyrot 5/3. RRR, stplfr. Rufpreis: 5.000 Euro, Zuschlag: 26.000 Euro.
Ein weiteres Goldstück in spektakulärer Qualität hat den Ausrufungspreis ebenfalls vervielfacht: Der von Galerius geprägte Aureus kletterte bei freilich günstiger Schätzung von 5.000 Euro auf 26.000 Euro hinauf (Los 290).
Los 171: RÖMISCHE KAISERZEIT. Septimius Severus (193-211), Aureus, Emesa (Homs), 194-195 n. Chr. RIC – (cf. 383, Denar), RRR, stplfr. Rufpreis: 15.000 Euro, Zuschlag: 31.000 Euro.
Mehr als verdoppelt hat sich der Aureus des Septimius Severus, vermutlich ein Unikum, der von 15.000 Euro Rufpreis auf 31.000 Euro gesteigert wurde (Los 171).
Los 104: RÖMISCHE REPUBLIK. M. Antonius, Denarius, Alexandria, Herbst 34 v. Chr. Crawford 543/1, Albert 1701, CRI 345. RR, f.vzgl. Rufpreis: 3.800 Euro, Zuschlag: 10.000.
Geradezu sensationell waren zahlreiche Zuschläge bei den Silber- und Bronzemünzen. Der historisch hochinteressante Denar des Marcus Antonius mit dem Portrait der berühmten ägyptischen Königin Kleopatra erzielte glatte 10.000 Euro bei einem Ausrufungspreis von 3.800 Euro (Los 104).
Rekordverdächtig der Preis für den sehr seltenen Antoninian des Philippus I. Arabs: Bei einem Startpreis von 500 Euro wurde das Stück auf das dreifache gesteigert und bei 1.500 Euro zugeschlagen (Los 232).
Los 252: RÖMISCHE KAISERZEIT. Quietus (260-261), Usurpator in Syrien, Antoninianus, Samosata (Samsat), 2. Emission, September 260-Herbst 261 n. Chr. RIC 10, MIR 1741n. R, stplfr. Rufpreis: 300 Euro, 1.800 Euro.
Der herrliche Antoninian des Quietus erreichte erstaunliche 1.800 Euro, womit der Ausrufungspreis von 300 Euro sogar versechsfacht werden konnte (Los 252).
So hoch wie jetzt in dieser Auktion wurde vermutlich noch nie ein Antoninian des Carinus zugeschlagen: Bei einem Start von 150 Euro kletterte das ausgesprochen attraktive Exemplar auf fast das zehnfache und erreichte stolze 1400 Euro (Los 268).
Ähnlich sensationell war das Ergebnis für den ungewöhnlich hübschen Antoninian des Carausius: Der Startpreis von 400 Euro wurde fast verfünffacht und in heißem Bietergefecht auf 1.900 Euro gesteigert (Los 271).
Los 306: RÖMISCHE KAISERZEIT. Constantinus I. (306-337), Halbsiliqua, Treveri (Trier), 309-313 n. Chr. RIC 828 (R3), RSC 707b. RR, f.stplfr. Rufpreis: 800 Euro, 4.200 Euro.
Eine Halbsiliqua aus Trier stieg ebenfalls unerwartet hoch hinauf: Das seltene Silberstück von Konstantin dem Großen wurde von 800 Euro auf mehr als das fünffache gesteigert und bei 4.200 Euro dem neuen Besitzer zugeschlagen (Los 306).
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der Denar des Septimius Severus mit dem herrlichen Frühportrait, der mit 700 Euro Zuschlag ebenfalls einen sensationellen Preis erzielen konnte (Los 170). Hier zeigt sich exemplarisch, dass heutzutage ein an sich recht häufiges Stück in jedoch ganz außergewöhnlicher Qualität enorme Zuschläge erzielen kann.
Am Ende des Tages jedenfalls waren alle sehr zufrieden – der Sammler und Einlieferer, weil der Erlös weit über dem Schätzwert lag, die Sammler und Händler, die zahlreiche Spitzenstücke in Besitz nehmen konnten, und das Auktionshaus, dem es eine große Freude war, diese ganz außergewöhnliche Sammlung so erfolgreich zu versteigern.
Alle Ergebnisse der Auktion finden Sie online hier.