03-07-2017 – 04-07-2017
Auktion 159 mit Sammlung ASSINDIA
Doppeltaler der Sammlung ASSINDIA Top-Los bei Felzmann
Am 5. und 6. Juli 2017 hielt das Auktionshaus in Düsseldorf seine Saalauktion 159 ab. Höhepunkt war die Sammlung ASSINDIA mit dem Schwerpunkt Ausbeute-Gepräge. Das Top-Los war eine numismatische Rarität ersten Ranges. Die Erwartungen waren hoch und sie wurden erfüllt. Die Telefonbieterliste wollte kein Ende nehmen und der Auktionssaal war mit Sammlern und Händlern gefüllt. Die Live-Bieter im Internet mischten sich zudem ordentlich – oft auf den letzten Drücker – in das lebhafte Geschehen der Spezialauktion ein. So wurden nahezu alle 936 Lose der ASSINDIA Ausbeute-Sammlung versteigert, und das zu durchweg hervorragenden Zuschlagspreisen.
Los 868: Österreich, Neufürsten, Trczka, Burian von Lippa, 1540-1591. Doppeltaler 1588. ss/ss-vz. Ausruf: 2.500 Euro, Zuschlag: 23.000 Euro.
Eine numismatische Rarität ersten Ranges, der Doppeltaler aus dem Jahr 1588 Burian von Lippa, (1540-1591) erzielte den Top-Zuschlag von 23.000 Euro. Da Burian von Lippa 1588 vermutlich noch nicht das Münzrecht besaß, bezeichnete John S. Davenport seine Taler- und die vorliegende Doppeltalerprägung auch als medaillenartig (Los 868).
Los 7: Antike, Römer, Marcus Aurelius, 161-180. Aureus, 164, Rom. ss. Ausruf: 1.500 Euro, Zuschlag: 3.200 Euro.
Den Auftakt zur Spezialauktion machte die Antike mit 79 Losen: Ein römischer Aureus Marcus Aurelius (161-180) erhielt den Zuschlag bei 3.200 Euro (Los 7). Der Sammler, eine Ruhrgebietsgröße in Politik und Wirtschaft, trug vor allem Ausbeutegepräge zusammen.
Von den einfachen modernen Medaillen bis hin zum 8fachen Schautaler des Christian Ludwig aus Braunschweig-Lüneburg-Celle bestückten hunderte von Talern und Talerteilstücken, darunter auch über 20 Löser, diese einzigartige Kollektion. Das Bietergefecht um den sehr seltenen Zellerfeld-Taler Georg III. (1760-1820) von 1774 der Ausbeute der Grube Güte des Herrn gewann ein Telefonbieter mit dem Zuschlag von 4.200 Euro (Los 138). Der Clausthal-Taler Johann Friedrich (1665-1679) von 1674 vom Ausbringen der Grube St. Andreas, Braunschweig-Lüneburg, erzielte 6.600 Euro (Los 151).
Los 152: Deutschland, Braunschweig-Lüneburg, Johann Friedrich, 1665-1679. Löser zu 6 (5 1/2) Talern 1677. Ausruf: 7.500 Euro, Zuschlag: 11.000 Euro.
Getoppt wurde dieser Zuschlag mit 11.000 Euro von dem Clausthal Löser zu 6 (5½) Talern Johann Friedrich (1665-1679) von 1677 aus der Ausbeute der Harzer Gruben, Braunschweig-Lüneburg, von Münzmeister Heinrich Bonhorst (Los 152). Ein Braunschweig-Wolfenbüttel Löser zu 3 Talern Rudolf August (1666-1704) von 1685 der Lautenthaler Ausbeute erhielt den Zuschlag für 5.200 Euro (Los 216).
Eine Bronzegedenkmedaille aus dem Jahr 1719 von P. Groskurt auf die Saturnalia saxoniae, Friedrich August I. (der Starke), wurde am Telefon für 1.900 Euro zugeschlagen (Los 374). Ein Stolberg Taler von 1722, Christof Friedrich und Jost Christian (1704-1738) aus der Ausbeute der Straßberger Gruben von Münzmeister Johann Jeremias Gründler und mit Stempel von Christian Wermuth, dessen Signatur W auf der Vorderseite unter der Säule erscheint, wurde für 4.600 Euro versteigert (Los 457).
Ein Prämiendoppeltaler Friedrich August II. (1836-1854) von 1841 auf die Fleißprämie der Bergakademie zu Freiberg ergatterte ein Telefonbieter für 4.800 Euro (Los 601).
Los 1557: Deutschland, Bundesrepublik (DM), 5 DM Kursmünze 1958 J. PP. Ausruf: 10.000 Euro, Zuschlag: 14.500 Euro.
Auch neben der Sammlung ASSINDIA ließ die Konkurrenz bei der Auktion zwischen den einzelnen Bietergruppen die bereits sehr gute schriftliche Vorgebotslage teils explosiv nach oben schnellen, so dass jede Rarität den ihr zustehenden Preis erbrachte. Von „Sammelmüdigkeit“ war hier jedenfalls nichts zu merken! So erreichte die legendäre Kursmünzen-Rarität 5 DM 1958 mit einer Auflage von nur 30 Exemplaren den Top-Zuschlag von 14.500 Euro (Los 1557).
Bei der Antike wurde ein sehr seltenes, römisches Prachtexemplar Sabina 136 Sesterz (136-138) für 1.800 Euro zugeschlagen (Los 1053). Ein bayerischer Rheingold-Dukat von 1854 Maximilian II. (1848-1864) erzielte 3.600 Euro (Los 1257).
Die mittelalterlichen Denare weckten wieder großes Interesse. Ein dänischer Denar ohne Jahr, Magnus der Gute (1042-1047), erhielt den Zuschlag für 7.500 Euro (Los 1688).
Ein britischer Penny ohne Jahr, Aethelred II. (978-1016), fand für 1.600 Euro einen Liebhaber (Los 1694). Für sieben chinesische Münzen von 1985, Shengyang KMS mit der Medaillle „Jahr des Ochsen“ fiel der Hammer bei 2.050 Euro (Los 2017). Eine Fujairah-Repräsentationskassette mit Gedenkmünzenausgaben der Jahre 1969 bzw. 1970 in Silber oder Gold, Muhammad bin Hamad Al Sharqi (1942-1974), wurde für 5.000 Euro versteigert (Los 2066).
Los 2124: USA, Republik 1 $ 1884. New Orleans. Ausruf: 100 Euro, Zuschlag: 8.000 Euro.
Ein stark verprägter US-amerikanischer Dollar von 1884 aus New Orleans erhielt den Zuschlag bei 8.000 Euro (Los 2124). Und die Goldprägung eines Grosso da soldi, einer italienischen Medaille aus Mailand, Francesco I. d’Angoulème (1515-1522), wurde für 2.700 Euro verkauft (Los 2142). Ein Rentenbank-Geldschein, 1.000 Rentenmark, 1. November 1923, A·0380437, wurde für 1.755 Euro zugeschlagen (Los 2228).
Bei den Sammlungen hatte wieder einmal „Das Reich der Mitte“ die Nase vorne. Eine umfangreiche China-Sammlung von weit mehr als 250 Münzen und Medaillen erzielte 7.000 Euro (Los 2610). Eine umfangreiche Sammlung „Baden bis Württemberg“ der Silbermünzen des Kaiserreichs aus Abobezug wechselte für 2.000 Euro den Besitzer (Los 2412) sowie ein feiner Bestand von DDR-Münzen in Originalverpackungen dies für 2.100 Euro tat (Los 2437).
Alle Ergebnisse der Auktion sind auf in der Ergebnisliste auf der Webseite von Felzmann einsehbar.
Unverkaufte Lose der 159. Auktion können noch bis zum 6. August 2017 mit einem Nachlass von 10 Prozent – mit Ausnahme limitierter Lose – im Nachverkauf erstanden werden.