Astarte S. A., Lugano

29-10-2009 – 01-01-1970

Auktionen 20 und 21

Mit einem spektakulären Angebot russischer Münz-Raritäten ging der Auktionstag bei der Firma Astarte S. A. im Hotel Savoy Baur en Ville in Zürich zu Ende. Der Gesamtschätzpreis von knapp 600.000 CHF aller 142 Münzen der Auktion 21 „A Collection of Russian Coins“ wurde mit einem Endergebnis von 3,2 Mio. CHF inklusive 15 % Aufgeld um ein Vielfaches übertroffen. Nicht weniger als 34 Lose erreichten fünfstellige Preise, neun sogar sechsstellige! Das Interesse war derart groß, daß die meisten Stücke erst für das Drei- bis Fünf-, nicht selten auch das Zehnfache ihrer Schätzung einen neuen Besitzer fanden.
Vorangegangen war am Vormittag Auktion 20 mit einer schönen Auswahl antiker bis moderner Prägungen aus aller Welt. Die beiden seltenen Bronze-Medaillons der Lucilla und des Commodus gehörten erwartungsgemäß zu den Spitzenstücken und erreichten 37.000 und 105.000 CHF (Schätzung: 35.000 bzw. 100.000 CHF). Ein sehr seltener Taler Albrechts von Wallenstein, 1630 in Friedland geprägt, konnte sich mit 30.000 CHF um das Fünfzehnfache steigern (Schätzung: 2.000 CHF), während ein Szostak des polnischen Königs Sigismund I. von 1535 aus Danzig gar das 60fache seiner Schätzung erzielte (750 / 45.000 CHF) – eine passende Einstimmung auf die Auktion russischer Münzen!
Schon die zweite Katalognummer, ein 2-Rubel-Stück Katharinas I., Moskau, Rote Mzst. 1726, sorgte für eine Überraschung: Auf  7.000 CHF geschätzt fiel der Hammer erst bei fast dem Zehnfachen, bei 75.000 CHF. Ein weiteres 2-Rubel-Stück, dieses Mal von Peter II., 1727 in derselben Münzstätte geprägt, brachte es auf 93.000 CHF (Schätzung: 10.000 CHF). Die magische Marke von 100.000 CHF übersprang die nächste Münze, ein Dukat Peters II. von 1729. Er wurde mit 135.000 CHF zugeschlagen (Schätzung: 15.000 CHF).
Aus der Regierungszeit Elisabeth Petrownas stammte ein äußerst seltenes 2-Dukaten-Stück von 1749, das von seiner Schätzung mit 10.000 CHF auf 160.000 CHF stieg. Ein Dukat Pauls I., 1796 in St. Petersburg geprägt, übertraf mit seinem Zuschlag von 120.000 CHF den Schätzpreis von 7.000 CHF um mehr als das Siebzehnfache. Zwei Proben erzielten sogar 180.000 CHF – und das pro Stück: Eine Probe zu einem silbernen Rubel Alexanders I. von 1801 und eine Probe zu 10 Rubel aus dem Jahr 1836, aus der Zeit Nikolaus’ I. (Schätzungen: 15.000 bzw. 35.000 CHF).
Doch der Höhepunkt stand noch bevor: Eine Silberprobe des berühmten „Familienrubels“ Zar Nikolaus’ I., mit einer Auflage von nur 150 Exemplaren mehr als selten, stieg auf sage und schreibe 200.000 CHF (Schätzung: 70.000 CHF), um schon bald darauf den Platz als „Spitzenreiter der Auktion“ an ein 25-Rubel-Stück Alexanders II. von 1876 abtreten zu müssen, das mit 220.000 CHF das höchste Ergebnis der Auktion erzielen sollte (Schätzung: 60.000 CHF).
Daß nicht nur Gold- und Silbermünzen stark gefragt waren, stellte eine beinahe unscheinbare Poluschka desselben Zaren, 1860 in Jekaterinburg geprägt, unter Beweis. Ihre große Seltenheit und exquisite Erhaltung ließen den Schätzpreis von 500 CHF schnell vergessen: Als der Hammer endlich fiel, lautete das Gebot 11.500 CHF.
Der letzte Höhepunkt wurde ein 25-Rubel-Stück des letzten Zaren Nikolaus II. aus St. Petersburg von 1896. Es brachte nicht weniger als 165.000 CHF.
Alles in allem eine Auktion der Superlative. Weitere Ergebnisse zusammen mit Abbildung und Katalogbeschreibung aller Münzen finden Sie im Internet unter http://www.astartesa.com/auction/

Nr. 132: ROM. Commodus, 177-192. AE-Medaillon, 185. Rs. Kaiser als Hercules. Gnecchi S. 60, 79 mit Taf. 83, 6. Sehr selten. Stempelglanz.
CHF 100.000 / 105.000

Nr. 413: POLEN. Sigismund I. der Alte, 1506-1548. Szostak 1535, Danzig. Kopicki 7338. Selten. Vorzüglich.
CHF 750 / 45.000

Nr. 1110: RUSSLAND. Alexander II., 1855-1881. 25 Rubel 1876, St. Petersburg. Bitkin 565. Äußerst selten. PP.
CHF 60.000 / 220.000

Nr. 1117: RUSSLAND. Alexander II., 1855-1881. Poluschka 1860, Jekaterinburg. Bitkin 384. Äußerst selten. Fast Stempelglanz.
CHF 500 / 11.500